Einladung
Der iranische Präsident lädt in New York vor der UNO ein, Gott zu folgen (1). Seinem Gott natürlich, der ist ja der einzige:«Der einzige Weg zur Erlösung ist ein gerader, göttlicher Pfad», rief er vor den versammelten Vertretern der Weltgemeinschaft diesen «Unterdrückern» zu, «andernfalls wird Gottes Hand aus dem Ärmel der unterdrückten Nationen auftauchen und euch das Leben schwermachen, bis eure Hegemonie ihr Ende hat.»
Er wiederholt seine Einladung insbesondere für die Schurken:«Wisset, dass ein Leben in Gehorsam gegenüber Gott und in Befolgung seiner Gebote, in Sympathie für die Menschen und im Ringen für Gerechtigkeit auch zu eurem Nutzen ist. Ich rufe euch auf, zum Pfade Gottes zurückzukehren, zum Wege der Propheten, der Wahrheit und der Gerechtigkeit.»
Die NZZ berichtet amüsiert von dieser Predigt, Achmadineschad steht aber in einer Tradition:
Die Hanafi-Schule, eine der 4 Rechtsschulen im Islam formuliert so:
Es ist nicht erlaubt Krieg zu führen gegen Leute die nie zuvor zum Glauben eingeladen wurden, ohne sie zuvor aufzufordern den Glauben anzunehmen.
It is not lawful to make war upon any people who have never before been called to the faith, without previously requiring them to embrace it (2)
Nun hat er eingeladen. Nun kann's losgehen.
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(1) NZZ 25.9.2008: klickmich
(2) Siehe hier: klickmich. Die anderen Schulen argumentieren gleich.
Dazu passt, dass er die Forderungen, das Atomprogramm einzustellen als illegal bezeichnet. Illegal ist das nach islamischer Vorstellung.
Ahmadineschad übt übrigens keinen Zwang aus. Die Schurken haben ja die Wahl zwischen Unterwerfung unter den Islam und Krieg. Nun können sie zeigen, ob sie weiterhin verantwortungslos sind oder ob sie Verantwortung zeigen.
Interview mit Ahmadineschad: klickmich