Erwischen lassen
Im Islam braucht der Gläubige kein Gewissen zu haben. Er kann tun, was ihm nützt, und er darf sich bloss nicht erwischen lassen, wenn er zu seinem Nutzen etwas tut, das nicht erlaubt ist. Unehrlichkeit ist erlaubt, und Unerlaubtes, oder Sünde, wie der Islam sagt, ist erst Sünde, wenn es auffliegt.
Denn der Islam ist ein mechanisches System. Der Gläubige braucht kein Gewissen zu haben, er muss sich einfach an die Regeln halten. Er muss 5x beten, im Prinzip, Er muss sich regelmässig die Schamhaare rasieren, im Prinzip, er darf keinen Alkohol trinken, im Prinzip, er darf keinen ausserehelichen Sex haben.
Die Strafen sind ebenso mechanisch: Sünde x führt zu Strafe y. Ehebruch führt zu Tod. Kein Augenmass, keine Berücksichtigung der Umstände, keine Vergebung. x gibt y.
Mit einer Einschränkung:
Wenn man überhaupt erwischt wird. Denn alles ist erlaubt, solange es nicht auffliegt.
Das ist beim Beten möglich, da kann man eine Ausrede finden, das ist beim Rasieren möglich, das ist beim Alkohol möglich, und falls man bei einer Sünde erwischt wird, dann kann man einfach schummeln, eine Ausrede erfinden und lügen. So ist es zum Beispiel ausdrücklich erlaubt, den Ehepartner zu belügen.
Überhaupt ist Lügen im Islam für legitime Zwecke, auch für legitime persönliche Zwecke erlaubt - und ein legitimer persönlicher Zweck ist die Mehrung des Wohlstandes oder einfach der persönliche Vorteil (1). Pech hat das Mädchen, das vergewaltigt wird und schwanger wird, falls es nicht die nötigen 4 Zeugen auf seiner Seite hat. Da gibt’s kein Abwägen, und da kann man nicht lügen, da wird gesteinigt, gehenkt oder sonstwie die Strafe vollzogen. Gesetz ist Gesetz.
Pech, wenn man das Mädchen ist, aber praktisch, wenn man der Mann ist, der das Mädchen mit seinen Freunden zusammen vergewaltigte: Denen kann man ja nichts nachweisen, und zum eigenen Nutzen dürfen sie lügen. So ist nun mal das islamische Gesetz, und wenn Allah das anders hätte wollen, dann hätte er ein anderes Gesetz gemacht.
Ein erstaunliches Prinzip: Halte dich an die Regeln, und wenn du dich nicht an die Regeln hältst, dann lass dich wenigstens nicht erwischen. Und lüge, wenn du erwischt wirst. Das ist erlaubt.
So braucht der Mensch kein Gewissen.
Anders hingegen in den anderen Kulturen. Da gilt das Prinzip, dass Lügen schlecht sind. Ehrlichkeit ist eine Tugend, Redlichkeit ist eine Tugend, und dafür, dass man ehrlich ist und redlich, dafür ist man selber verantwortlich. Da kann man sich auf keine Regeln berufen. In diesen anderen Kulturen gilt es als hohes Gut, dass man mit sich selber ins Reine kommt. Dass man ein gutes Gewissen hat. Und wenn man etwas getan hat, das den ethischen Grundsätzen widerspricht, dass man sich das dann eingesteht. Sich selber.
Darum funktioniert in diesen anderen Kulturen auch die Ahndung von Unrecht anders. Es werden die Umstände berücksichtigt. Es wird die Haltung berücksichtigt. Es wird die mögliche persönliche Entwicklung berücksichtigt. Und wo die Religion hineinspielt, da vergibt Gott, und Menschen können auch erlittenes Unrecht vergeben, ohne als schwach dazustehen.
Denn in den anderen Kulturen gilt das Gewissen, und es gilt die Verantwortung, die jeder für sich hat, für sich als Mensch. Als Mensch, der mit sich ins Reine zu kommen sucht.
Und in diesen anderen Kulturen kann man fast nicht glauben, dass jemand kein Gewissen hat. Dass er immer nur macht, was er will, dass er systematisch lügen kann, wo es praktisch ist, und dass er so überhaupt mit sich leben kann. Und ganz unverständlich ist in den anderen Kulturen auch, dass es eine Religion geben soll, welche die Lüge erlaubt. Denn die Lüge zerstört Vertrauen, und Vertrauen ist die Basis des Zusammenlebens in den anderen Kulturen. (2)
Und darum ist es sehr schwer zu glauben, dass der Islam die Lüge erlaubt.
Aber dem muss man sich stellen, aufrichtig und ehrlich. Und sich nicht beim Beschönigen erwischen lassen. (3), (4)
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(1) Lügen ist erlaubt, wenn das Ziel legitim ist. Das legitime Ziel kann auch persönlich sein.
Denn: "One should compare the bad consequences entailed by lying to those by telling the truth, and if the consequences of telling the truth are more damaging, one is entitled to lie." (p.746)
"Man sollte die negativen Folgen einer Lüge mit denen der Wahrheit vergleichen, und wenn das Erzählen der Wahrheit mehr schadet, darf man lügen“(p.746) aus "Reliance of the Traveller: The Classic Manual of Islamic Sacred Law Umdat Al-Salik" Ahmad Ibn Lulu Ibn Al-Naqib. (Von der Al Azhar Universität beglaubigte Übersetzung, siehe Kommentare zum Buch auf Amazon)
Text siehe im Anhang hier
Vgl. auch hier
(2) Mit der Erlaubnis der Lüge ist die Basis des Vertrauens zerstört. Gesellschaften, in denen Lügen verpönt ist, sind wirtschaftlich erfolgreicher, wie die Geschichte zeigt - und auch die Forschung. - Dazu dieser Artikel über die Forschung, dieses Interview mit der Vertrauensforscherin Iris Bohnet und das sehr gut lesbare Buch von Robert Axelrod "Die Evolution der Kooperation" (hier unter Tit-for-Tat referiert)
Siehe auch:
- Kulturelle Grundlagen wirtschaftlichen Erfolges: klickmich
- Ein Rufer in der Wüste: klickmich oder mich
Francis Fukuyama - Trust: Human Nature and the Reconstitution of Social Order: The Social Virtues and the Creation of Prosperity klickmich
(3) Es stellt sich die Frage, ob eine Gesellschaft, in der Lüge erlaubt ist und Vertrauen minimiert, andere Mechanismen zur Aufrechterhaltung der Kooperation hat. In diesem Zusammenhang wäre zu beleuchten, ob das für selbstverständlich genommen Mass an Gewalt, damit zusammenhängt, also das Mass an Gewalt der Regierungsorgane, und das Mass an Gewalt in den Familien.
(4) Wo die Lügengrenze liegt, und warum, steht in diesem Artikel: klickmich
Lügen: klickmich
10 Kommentare:
Sakralrassismus, sakralrassistisch - ist es das: ein Abwerten des Nichtmoslems hin zum Nichtmenschen?
Jetzt könnte man sagen, dieses Prinzip 'Wir und die Anderen' sei jahrtausendealt.
Nur haben sich wohl Indianer oder Kelten um Wildschweine, Weiber und Wasserlöcher gerangelt, sich für sehr irdische Güter den Schädel eingehauen.
Der theokratische Islam, der Scharia-Islam indes gibt mehr her: der andere kommt sowieso in die Hölle, da helfen wir ein wenig nach (komisch, irgendwie wird der rächende Gott mit derlei Lynchjustiz etwas überflüssig gemacht?).
Dhimmitude ist das notwendige System der Islam-Apartheid, wer zu einer Islam-Kaste gehört, die noch unter den Dhimmis (Schutzbefohlenen) steht, der ist wohl so vogelfrei, dass er jederzeit totgeschlagen werden kann.
'Bemerkenswerterweise' gab es nach der Moguln-Herrschaft ... in Indien keine Buddhisten mehr.
Sakralrassismus, sakralrassistisch.
http://jizya-dem-sultan.blogspot.com/
Sakral? Soweit würde ich nicht gehen.
@ FreeSpeech
(sakral - so weit würde ich nicht gehen).
Kairo 2006: war es nicht der Fastenmonat, der heilige Monat, in dem Jagd auf Frauen gemacht wurde?
Mag sein, die Gruppenvergewaltiger lassen 'die Sau `raus' (und vergewaltigen Kairoer allein-Gehende) weil sie so 'sakral' fasteten (tagsüber).
Einem wichtigen Sprachproblem bzw. -Trick näherst du dich an: Islamisten behaupten, es gäbe keine Trennung zwischen 'sakral & profan', und eben genau damit beanspruchen sie (nicht in die kulturelle Moderne einsteigen zu müssen), auf der sozial so verhängnisvollen 'Trennung von Staat und Religion' bestehen zu können.
Wie gesagt, ein Trick - Professor Bassam Tibi schreibt (Der Islam und Deutschland - Muslime in Deutschland) dass es sehr wohl einen arabischen Begriff für "Säkularität, säkular" gibt bzw. für "Weltlichkeit/weltlich".
Im Hirn des Muslimen laufen halt gewisse Kurzschlüsse, die den Zweck haben, ihn eingesperrt zu halten in das Gefängnis Ummah, das Gefängnis Familie (auch Männer werden ja verheiratet).
Die angebliche Identität von sakral und profan [damit, entsprechend: religiös und staatlich] macht Pressefreiheit unmöglich - der Chefredakteur ist halt Allah, dein Bürgermeister ist der oberste Imam.
Viele von uns islamkritischen Geistern sprechen von 'Politreligion Islam', um etwa die Gefahr für die Säkularität/kulturelle Moderne auszudrücken, die sich aus der Theokratie ergibt.
Mittelalter: Papst versus Kaiser.
Wegbereiter der Moderne.
Steinzeit: Schamane contra Häuptling. Simple Säkularität.
Theokratie (Echnaton; Kalif):
weltlich = geistlich ... und der Seelenterror ist vollkommen.
Nun ist aber die Weltlichkeit sehr wohl vorhanden, im arab.Denken wie in der arab.Sprache, und hier sollten Demokraten ansetzen, um den 'Monolith der Politreligion' (Scharia als Sakralgesetz usw.) zu 'knacken'.
(Psycho-)Logisch nicht perfekt, zugegeben.
Das Denken 'von 622 aus' hilft uns:
Mohammed, visionär-modern, er vertrieb die bunten alten Göttinnen und Götter: Dhimmitude ist eine sakrale Forderung. Mohammed, frisch erleuchtet, erschlug Juden und Polytheisten, und forderte die reinsten der Mitstreiter auf, eben dieses zu tun: sakral.
Noch zum Thema:
Nun ja, noch Südstaatler-Priester rechtfertigten die Sklaverei mit einem Bibelspruch, Conquistadoren die Ermordung von Indiopriestern. Ganz katholisch, ganz sakal, hallelujah.
Muselpedia könnte schreiben über "ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod" ... Nebeldeutsch über die ständig (nervtötend) behauptete Identität von politisch_und_religiös. Das sind sprachliche Tricks, das sind aber auch Sklavenketten.
Auf die Dauer muss sich ein 'Islam persönlich erarbeiteter Spiritualität' entwickeln (lassen), es darf nicht sein, dass 'von zwei Gläubigen der Radikalere immer recht hat', dass M.Atta_der_Terrorflieger uns/ihnen als 'frommer Mensch' gilt.
Bis dahin aber hat die islamische Orthodoxie noch einen weiten Weg vor sich. "100 Jahre kalter Krieg gegen den Islam", so schreibt der große Dissident.
Wir brauchen - weltweit - Qualitätskriterien von Religiosität. Steinigung ist halt (im Hindukusch) 'religiös', aber pervers, überholt, vormodern. Bin_Ladin ist Muslim, aber religiös Schulnote 5. Bassam Tibi ist Muslim, aber religiös Schulnote 1. So ähnlich.
Wir Demokraten haben ein Problem: die Scharia wird zum UN-Weltkulturerbe erklärt werden. Demokratie kann nicht gegen die Menschen gemacht werden. Und die werden womöglich in gewissen Stadtteilen die Einführung der Scharia fordern. Handamputation als
EU-Kulturfestival, Tschador unter Denkmalschutz, Kinderheirat staatlich subventioniert (offiziell). Wie argumentieren wir - plausibel?
Gruß von einem tief religiösen Menschen
-jacques auvergne-
oh, dritter Absatz:
[ohne Trennung von Religion und Staat keine Demokratie sondern sakraler Terror/Tugendterror, wie im Genf Calvins oder im Münster Jan van Leydens]
Schreibfehler:
Ich meinte natürlich "auf dem Bestehen beharren zu können", bzw. "die Nicht-Getrenntheit zu beanspruchen".
(sorry)
hehe ihr seit ja süß also hab mich ziemlich totgelacht als ich euren blog hier gelesen hab und eigentlich kam mir nur eines die ganze zeit in den Sinn.
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die fresse halten :)
in dem Sinne weiterhin alles gute mit euren dingen hier lach.
*mal lachend die seite verlässt*
Jacques
Sakrales gibt es, aber nur bei Religionen. Und ob wir da von einer Religion reden können, ist eine Frage, die noch abzuklären ist.
Du hast viel bla bla geschrieben. Jetzt "hör" mal was der Koran sagt:
Und mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander! Und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr (sie) doch kennt. (Koran 2:36)
Wahrlich, Allah gebietet, gerecht (zu handeln), uneigennützig Gutes zu tun und freigebig gegenüber den Verwandten zu sein; und Er verbietet, was schändlich und abscheulich und gewalttätig ist. Er ermahnt euch; vielleicht werdet ihr die Ermahnung annehmen. (Koran 16:90)
"Sprich: "Kommt her, ich will verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts zur Seite stellen und den Eltern Güte erweisen; und ihr sollt eure Kinder nicht aus Armut töten, Wir sorgen ja für euch und für sie. Ihr sollt euch nicht den Schändlichkeiten nähern, seien sie offenkundig oder verborgen; und ihr sollt niemanden töten, dessen Leben Allah unverletzlich gemacht hat, außer wenn dies gemäß dem Recht geschieht. Das ist es, was Er euch geboten hat, auf daß ihr es begreifen möget." (Koran 6:151)
Deine ganze Mühe war umsonst.
Wenn du das sagst, wird's wahr sein.
Das ist ja auch das Idiotische, dass "vom Islam Abgefallene" bei Androhung des Todes gezwungen werden, zu "widerrufen" und "zum Islam zurückzukehren", obwohl man sich denken kann, dass ein "Widerruf" unter solchen Umständen kaum ehrlich gemeint sein kann. Hauptsache, es wird "so getan als ob."
Es zählt eben nicht der Glaube, nur die Unterwerfung - Das Wort Islam heisst Unterwerfung, nicht Glaube.
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