17 Juni 2006

Frieden

Der Iran braucht die Atomtechnik nur für friedliche Zwecke, versichert Achmadineschad immer wieder, darum dürfe man den Iran nicht daran hindern, Uran anzureichern. Niemand habe dem Iran etwas vorzuschreiben oder zu kontrollieren. Nur friedliche Zwecke seien das Ziel des Programmes. Die Anreicherung führt allerdings zu Uran, das man für gewöhnliche Reaktoren nicht braucht, das sich aber wunderbar für Bomben eignet.

Für westliche Ohren tönen die Beteuerungen von Achmadineschad falsch. und dennoch: Ich bin zur Überzeugung gelangt, dass Achmadineschad die volle Wahrheit sagt, ehrlich und offen. Nur sagt er etwas, das man aus seiner Warte verstehen muss.

Denn Achmadineschad redet aus einer islamischen Theokratie, und diese hat die Absicht, ihre Art von Frieden zu verbreiten, und sie will das mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Denn der wahre und gläubige Muslim weiss, es ist seine Aufgabe, den Islam zu verbreiten und die Welt vom falschen Glauben zu befreien, also von Christentum, Judentum, Polytheismus, Atheismus.

Denn dieser Frieden kann nur sein, wo der Islam herrscht. Wo er noch nicht herrscht, da ist Krieg, und das muss ein Ende haben: Frieden ist das Ziel.

Das weiss der Gläubige, und diesen Frieden zu verbreiten, baut er Uran-Anreicherungsanlagen, diesen Frieden zu verbreiten baut er Bomben, diesen Frieden zu verbreiten baut er Langstreckenraketen, welche die friedensfördernden Bomben in die Welt hinaustragen - natürlich nur, wenn die betroffenen Staaten sich sträuben, diesen Frieden einfach so anzunehmen. Der Islam schreibt ja vor, dass man dem Ungläubigen eine letzte Gelegenheit geben soll, den richtigen Weg anzunehmen.

Die angepeilten und von den Raketen erreichbaren Staaten haben also die freie Wahl: Diesen Frieden anzunehmen, der nur im Islam möglich ist, oder eben weggebombt zu werden, damit endlich Frieden herrscht.

Wer Herrn Achmadineschads Vorstellung von Frieden teilt, soll die Hand heben.

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