27 Dezember 2006

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Was wichtig ist im Islam, wird vor den anderen versteckt.

Es wird gesagt, aber nicht an erster Stelle, nicht am Schluss, sondern an einer unwichtigen Stelle, an einer Stelle, wo die erste Aufmerksamkeit nachlässt, oder an zweitletzter Stelle, wo man auf den Schluss schielt.

In der Einleitung zu einem Text wird der westliche Leser auf die falsche Spur geführt, am Ende eines solchen Textes wird eine harmlose Aussage gemacht, und nur der geübte Muslim, nur der geübte Nebeldeutsch-Leser weiss, dass die Botschaft an die Muslime genau dort steht, wo der westliche Mensch die langfädigen Ausführungen flüchtig liest, also dort, wo das Auge weiterstrebt, weil es die echte Information am Anfang erwartet, als These, oder am Ende, als Zusammenfassung.

Nehmen wir die Aussage zur Gewalt im Islam, die von Papst Benedikt XIV aufgebracht wurde, von den Muslimen mit mörderischem Protest abgelehnt, und die im klärenden Brief der 38 Muslime an den Papst bestätigt wurde, aber so versteckt bestätigt wurde, dass es für die meisten Journalisten und Theologen unsichtbar blieb. (Deutsche Version unten, oder als PDF hier)

Der Brief der Muslime hat 5 Seiten, wenn man die Liste der Unterzeichner mitzählt. 21256 Anschläge, 3819 Wörter, 260 Absätze. Der Brief wurde geschrieben, weil der Papst sagte, dass der Islam ein Gewaltproblem habe.

Man hätte eine wohlbegründete Erklärung von den 38 sogenannten Gelehrten erwartet, dass und warum der Islam mit Gewalt nichts am Turban hat.

Der Brief scheint das auch zu erklären, erklärt es aber nicht. Der Brief weist im ersten Abschnitt auf das Zitat von Palaiologos hin, das der Papst verwendete (1), und der Brief stellt im ersten Abschnitt einen irreführenden Bezug her: Das Zitat benannte die Gewalt im Islam, der Brief spricht vom Bezug zwischen Vernunft und Glauben. Es wird darauf vom Zwang in der Religion geredet, den es nicht gebe, von Gottes Transzendenz, von der Anwendung von Vernunft, es wird die Frage nach dem Heiligen Krieg aufgeworfen, ein Begriff, denn es in islamischen Sprachen gar nicht gebe, es wird über Zwangsbekehrung gesprochen, die Frage aufgeworfen, was denn Palaiologoas neues erwartete, dann kommt milder Spott über Experten, die in Anführungszeichen geschreiben werden, und dann kommt das Ende mit einer scheinbaren Zusammenfassung über Christentum und Islam.

Halten wir fest: Es ging darum, den Vorwurf der Gewalt im Islam zu entkräften.

Sehen wir uns den Abschnitt über den Heiligen Krieg an, welches Wort es in den islamischen Sprachen nicht gebe. Er befindet sich auf Seite 2 des Briefes.

What is “Holy War”?
We would like to point out that “holy war” is a term that does not exist in Islamic languages.
Damit ist der Ton gesetzt: Der Westler hat keine Ahnung. Wenn es das Wort nicht gibt, gibt es die Tatsache nicht. (2)
Jihad, it must be emphasized, means struggle, and specifically struggle in the way of God.
Jihad. Da ist es ja, das Wort, das es nicht gibt! Es heisst arabisch Jihad, und es heisst scheint's bloss Streben, und - naja - Kampf, und spezifisch Kampf „in the way of God“.
Gut gemacht. Streben, Anstrengung, Persönlichkeitsbildung, innerer Kampf, Bemühen, Gott, Transzendenz, Glaube, Liebe - der geschickt plazierte Satz bietet dem wohlwollenden Leser die ideale Projektionsfläche für ein christliches Verständnis des Glaubens, Strebens und der Liebe.
This struggle may take many forms, including the use of force.
Use of force heisst Gewaltanwendung. Punktum. Wenn sie nicht dazugehörte, dann würde das genau hier geschrieben werden, genau hier begründet werden - der Text ist ja nicht von der Putzfrau nach der Arbeit verfasst worden, sondern er ist von 38 sogenannten Gelehrten über ein paar Monate sorgfältig redigiert worden. (Update Sept 2008: Dieser Satz fehlt bezeichnenderweise in der deutschen Übersetzung, siehe hier)
Though a jihad may be sacred in the sense of being directed towards a sacred ideal, it is not necessarily a “war”.
Jihad ist nicht notwendigerweise Krieg (die Anführungszeichen sind überflüssig), aber Jihad ist im wesentlichen Krieg, praktisch immer Krieg, und nur im Ausnahmefall nicht Krieg.

Es wurde gesagt, Islam ist Gewalt, und keiner hat es gesehen. Es war gut versteckt. Aber wir lernen, gut hinzusehen:

Was wichtig ist in einem islamischen Text, kommt nicht am Anfang als These, nicht am Schluss als Konklusion, sondern irgendwo zwischen dem Gerümpel versteckt.



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(1) «Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten.» nach NZZ am Sonntag 17. September 2006

(2) Es sei am Rande bemerkt, dass es keine islamische Sprache gibt: Religion ist kein Klassifikationsmerkmal für Sprachen. Ein weitere Versuch der Irreführung des Lesers.


Ergänzung 1
Kaum ist gesagt, dass Islam Gewalt rechtfertigt, geht die Nebelkanone an, für alle Fälle:
Schnell kommt die einzige Stelle, wo Jesus davon spricht, er habe das Schwert gebracht - und wer sich die Mühe nimmt, diese Stelle zu lesen (Matthäus 10: 34-36), sieht, dass es da um folgendes geht: Dass der Glaube wichtiger sein kann als die Familienbande. Das Schwert ist nur das Bild für die Trennung der Verpflichtung von Tochter oder Sohn gegenüber dem Vater, das Bild dafür, dass sich ein Mensch irgendwann selber entscheiden muss, ob der Vater das Sagen hat, oder ob er auf seinen Glauben und sein Gewissen hören soll. Das Schwert ist Bild und nicht konkret, im Gegensatz zum Islam.
Zur Sicherheit, damit die Leser des Briefes sicher die Bestätigung der Gewalt überlesen, kommt noch ein Hinweis, wie die Armee des Pharao bei der Verfolgung der Juden umkam. Es folgen in dem Abschnitt 453 Wörter, welche die Aussage, Jihad ist Gewaltanwendung, vertuschen (die durchschnittliche Buchseite hat ca. 300 Wörter). Die 453 Wörter sind insofern interessant, als sie die üblicherweise aufgezählten Gründe bringen, warum der Muslim eben Gewalt anwenden darf: Er definiert die Mitmenschen als Feinde, die ihm etwas weggenommen hätten, oder als Pack, das seine Überlegenheit ablehnt.
Der Abschnitt über den Heiligen Krieg, den es - herrje! - scheint‘s gar nicht gibt, ist erschreckend. Er detailiert Gründe für Gewalt und tut so, als ob er die Gewalt ablehne.

Ergänzung 2
Warum sagen sie, es sei Gewalt und verstecken es doch? Dies ist eine Frage, die nach einer besonderen Analyse ruft. Ich denke, es geht darum, dass der Muslim, der den Text liest, die richtige Information bekommt, während sie vor dem anderen Leser verborgen sein soll.
Der Nicht-Muslim soll nicht wissen, der Muslim soll wissen. Das erklärt auch, warum sie gewalttätig protestieren, wenn man sagt, der Islam sei gewalttätig: Es ist zwar so, aber es darf nicht gesagt werden. Der Islam regelt das Newspeak. Auch das ist ein Element der Gewalt.

Nebeldeutsch Infos zum Jihad: klickmich

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Im folgenden eine Übersetzung des offenen Briefes an den Papst, der von 38 führenden Gelehrten der Islamischen Welt unterzeichnet wurde. Das Original erschien auf englisch auf der Website des Islamica Magazine. Die Übersetzung ins Deutsche stammt von Herrn Dr. Blume, und ist auf der Seite des CIG-Stuttgart als PDF herunterzuladen.

Im Namen Gottes, des Barmherzigen, Gnadenreichen,
Und möge Frieden und Segen über dem Propheten Muhammad sein
Offener Brief an Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI.∗

Im Namen Gottes, des Barmherzigen, Gnadenreichen,
Gehe nicht anders mit den Völkern des Buches um als auf die gerechteste Weise…
(Der Heilige Qur’an, al-Ankabut, 29:46)

Eure Heiligkeit,

im Hinblick auf Euren Vortrag an der Universität Regensburg in Deutschland am 12.September 2006, hielten wir es für angebracht, im Geiste offenen Austausches, Eure Verwendung der Debatte zwischen Kaiser Manuel II. Paleologus und einem „gelehrten Perser“ anzusprechen als einen Startpunkt für einen Diskurs über das Verhältnis von Vernunft und Glauben. Während wir Eure Anstrengungen loben, der Dominanz von Positivismus und Materialismus im menschlichen Leben entgegen zu treten, müssen wir einige Fehler aufzeigen, in der Weise wie Ihr den Islam als einen Kontrapunkt zur richtigen Verwendung der Logik erwähntet, sowie einige Fehler in Annahmen, die Ihr zur Unterstützung Eures Arguments anbrachtet.

Es gibt keinen Zwang im Glauben
Ihr erwähnt, dass „laut den Experten“ der Vers, der beginnt, Es gibt keinen Zwang im Glauben (al-Baqarah 2:256) aus der frühen Periode sei, als der Prophet „noch machtlos und bedroht war“, aber dies ist nicht korrekt. Tatsächlich gehört der Vers anerkannt zu der Periode der Quranischen Offenbarung, die dem politischen und militärischen Aufstieg der jungen Muslimischen Gemeinschaft entspricht. Es gibt keinen Zwang im Glauben ist kein Gebot an Muslime, standhaft zu bleiben im Hinblick auf das Streben ihrer Unterdrücker sie zum Widerruf ihrer Religion zu zwingen, sondern es war eine Erinnerung an Muslime selbst, als sie Macht errungen hatten, dass sie nicht das Herz eines anderen zu glauben zwingen könnten. Es gibt keinen Zwang im Glauben spricht jene in einer Position der Stärke, nicht der Schwäche, an. Die frühesten Kommentare des Qur’an (wie jener von Al-Tabari) verdeutlichen, dass einige Muslime in Medina ihre Kinder zwingen wollten, vom Judentum oder Christentum zum Islam zu konvertieren, und dieser Vers war präzise eine Antwort an sie nicht zu versuchen, ihre Kinder zur Konversion zum Islam zu zwingen. Darüber hinaus werden Muslime auch geleitet von Versen wie Sprich: Die Wahrheit ist von deinem Herrn; wer also will, lass ihn glauben, und wer also will, lass ihn unglauben. (al-Kahf 18:29); and Sprich: O Unglaubende! Ich bete nicht an, was ihr anbetet; noch betet ihr an was ich anbete. Und ich werde nicht anbeten, was ihr anbetet; noch werdet ihr anbeten, was ich anbete. Euch eure Religion, und mir meine Religion. (al-Kafirun: 109:1-6)

Gottes Transzendenz
Ihr sagt auch, dass „nach islamischer Lehre, Gott absolut transzendent ist“ eine Vereinfachung, die irreführend sein kann. Der Quran verkündet, Es gibt nichts, das Ihm entspricht (al-Shura 42:11), er verkündet aber auch, Er ist das Licht der Himmel und der Erde (al-Nur 24:35) und, Wir sind ihm näher als die Halsschlagader (Qaf 50:16); und, Er ist der Erste, der Letzte, das Innere, und das Äußere (al-Hadid 57:3); und, Er ist bei dir wo immer du bist (al-Hadid 57:4); und, Wohin immer du dich wendest, Gottes Gesicht ist dort (al-Baqqarah 2:115). Lassen Sie uns auch das Wort des Propheten in Erinnerung rufen, der verkündet, dass Gott sagt: „Wenn Ich ihn (den Anbetenden) liebe, bin Ich das Gehör durch das er hört, die Sicht durch die er sieht, die Hand, mit der er greift und der Fuß, mit dem er läuft.“ (Sahih al-Bukhari no. 6502, Kitab al-Riqaq)

In der Islamischen spirituellen, theologischen und philosophischen Tradition, ist der von Euch erwähnte Denker, Ibn Hazm (gest. 1069), eine würdige, aber sehr marginale Figur, die der Zahiri Rechtsschule angehörte, der heute niemand in der Islamischen Welt folgt. Wenn jemand nach klassischen Formulierungen der Doktrin der Transzendenz sucht, so sind Figuren wie al-Ghazali (gest. 1111) und viele andere sehr viel einflussreicher und repräsentativer für Islamischen Glauben als Ibn Hazm. Ihr zitiert ein Argument, dass, weil der Kaiser „geprägt von Griechischer Philosophie“ ist, die Idee, dass „Gott kein Gefallen am Blut hat“ ihm „selbst-evident“ ist, wozu die Muslimische Lehre über Gottes Transzendenz als ein Gegenbeispiel angeführt wird. Zu sagen dass für Muslime „Gottes Wille nicht an irgendeine unserer Kategorien gebunden ist“, ist ebenfalls eine Vereinfachung, die zu einem Missverständnis führen kann. Gott hat viele Namen im Islam, einschließlich des Gnadenreichen, des Gerechten, des Sehenden, des Hörenden, des Wissenden, des Liebenden, und des Freundlichen. Ihr vollständiges Aufgehen in Gottes Einheit und dass Niemand ist wie Er (al-Ikhlas 112:4) hat Muslime nicht dazu geführt, Gottes Zuschreibung dieser Qualitäten zu Sich und zu (einigen) seiner Kreaturen abzulehnen (für den Moment beiseite gelassen die Nennung von „Kategorien“, ein Begriff, der viel Klarstellung in diesem Kontext benötigt). Soweit es Seinen Willen betrifft, zu schließen dass Muslime an einen willfährigen Gott glauben, der uns zu Bösem befehlen kann oder nicht, bedeutet zu vergessen, dass Gott im Quran sagt, Höre! Gott gebietet Gerechtigkeit und Güte und den Verwandten zu geben; und Er verbietet das Schändliche, das offenbar Schlechte und die Übertretung. Er ermahnt euch, dass ihr es beherzigt (al-Nahl, 16:90). Ebenso bedeutet es zu vergessen, dass Gott im Qur’an sagt, Er hat Sich selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben (al-An’am 6:12, siehe auch 6:54), und dass Gott im Qur’an sagt, Meine Barmherzigkeit umfasst alles (al-A’raf 7:156). Das Wort für Barmherzigkeit, rahmah, kann auch als Liebe, Güte und Mitgefühl übersetzt werden. Von diesem Wort rahmah stammt die geheiligte Formel, die Muslime täglich benutzen, Im Namen Gottes, des Gnadenreichen, Barmherzigen. Ist es nicht selbstverständlich, dass unschuldiges Blut zu vergießen Gnade und Barmherzigkeit widerspricht?

Die Anwendung von Vernunft
Die Islamische Tradition ist reich in ihren Erkundungen der Natur der menschlichen Intelligenz und ihrer Beziehung zu Gottes Natur und Seinem Willen, einschließlich Fragen, was selbstverständlich ist und was nicht. Allerdings existiert die Dichotomie zwischen „Vernunft“ auf der einen Seite und „Glauben“ auf der anderen Seite nicht in präzise der gleichen Weise in Islamischem Denken. Stattdessen sind Muslime mit der Fähigkeit und den Grenzen menschlicher Intelligenz auf eigene Weise zu Recht gekommen, eine Hierarchie von Wissen anerkennend, in der Vernunft ein entscheidender Punkt ist. Es gibt zwei Extreme, die die Islamische intellektuelle Tradition insgesamt zu vermeiden vermochte: eines ist, den analytischen Verstand zum ultimativen Schiedsrichter der Wahrheit zu machen, und das andere ist, dem menschlichen Verständnis die Fähigkeit zur Ansprache ultimativer Fragen zu verweigern. Noch wichtiger, in ihren ausgereiftesten und weithin anerkannten Formen der intellektuellen Erkundungen von Muslimen haben sie durch die Zeiten hindurch einen Gleichklang zwischen den Wahrheiten der Quranischen Offenbarung und den Fragen der menschlichen Intelligenz beibehalten, ohne das eine für das andere zu opfern. Gott sagt, Wir wollen ihnen in Unsere Zeichen zeigen in den Horizonten und in ihnen selbst bis ihnen deutlich ist, dass es die Wahrheit ist (Fussilat 41:53). Vernunft selbst ist eines unter vielen Zeichen in uns, über die Gott uns nachzusinnen einlädt, und mit der wir nachsinnen sollen, als einen Weg die Wahrheit zu erkennen.

Was ist der „Heilige Krieg“?
Wir würden gerne aufzeigen dass „heiliger Krieg“ ein Begriff ist, der in Islamischen Sprachen nicht existiert. Jihad, dass muss unterstrichen werden, meint Anstrengung, und spezifisch Anstrengung auf dem Wege Gottes. Diese Anstrengung mag verschiedene Formen annehmen, einschließlich der Anwendung von Gewalt. Obwohl ein jihad möglicherweise heilig im Sinne einer Ausrichtung auf ein heiliges Ideal sein kann, ist es nicht notwendigerweise ein „Krieg“. Darüber hinaus ist es erwähnenswert, dass Manuel II. Paleologus sagt, dass „Gewalt“ gegen Gottes Natur gerichtet sei, da Christus selbst Gewalt gegen die Geldwechsler im Tempel übte, und sagte „Denkt nicht dass ich gekommen wäre, Frieden auf die Erde zu bringen; ich kam nicht um Frieden zu bringen, sondern ein Schwert…“ (Matthäus 10:34-36). Als Gott den Pharao ertränkte, richtete Er sich dabei gegen Seine eigene Natur? Vielleicht wollte der Kaiser sagen, dass Grausamkeit, Brutalität und Aggression gegen Gottes Willen sind, womit das klassische und traditionelle Recht zum Jihad ihm völlig entsprechen würde.
Ihr sagt, dass „der Kaiser natürlich auch die im Koran niedergelegten – später entstandenen – Bestimmungen über den heiligen Krieg kannte“. Allerdings, wie wir oben im Hinblick auf “Es gibt keinen Zwang im Glauben” aufzeigten, die erwähnten Bestimmungen waren in keiner Weise später. Vielmehr zeigen die Standpunkte des Kaisers über Konversionen durch Gewalt, dass er nicht wusste, was diese Bestimmungen sind und immer schon waren. Die autoritativen und traditionellen Islamischen Regeln des Krieges können in den folgenden Prinzipien zusammengefasst werden:

1. Nicht-Kämpfende sind keine erlaubten oder legitimen Ziele. Dies wurde ausdrücklich wieder und wieder durch den Propheten, seine Gefährten, und durch die gelehrte Tradition seitdem betont.
2. Religiöse Überzeugungen alleine machen niemanden zu einem Objekt des Angriffs. Die ursprüngliche Muslimische Gemeinschaft kämpfte gegen Heiden, die sie außerdem aus ihren Häusern vertrieben, verfolgten, folterten und ermordeten. Danach waren die Islamischen Eroberungen politischer Natur.
3. Muslime können und sollen mit ihren Nachbarn in Frieden leben. Und wenn sie dem Frieden zuneigen, so neige auch du ihm zu; und lege dein Vertrauen in Gott (al-Anfal 8:61). Allerdings schließt dies nicht legitime Selbstverteidigung und die Aufrechterhaltung von Souveränität aus.

Muslime sind an den Gehorsam zu diesen Regeln ebenso gebunden wie sie Diebstahl und Ehebruch zu unterlassen haben. Wenn eine Religion Krieg reguliert und Umstände beschreibt, wo er nötig und gerecht ist, macht dies diese Religion nicht kriegerisch, ebenso wenig wie eine Regulierung der Sexualität eine Religion lüstern macht. Wenn einige die alte und gut etablierte Tradition missachtet haben zugunsten utopischer Träume, in denen der Zweck die Mittel rechtfertigt, dann haben sie dies aus eigenem Entschluss und ohne die Erlaubnis Gottes, Seines Propheten, oder der gelehrten Tradition getan. Gott sagt im Heiligen Qur’an: Lass nicht Hass gegen ein Volk dich zu Ungerechtigkeit verführen. Sei gerecht, dies ist näher zur Frömmigkeit (al-Ma’idah 5:8). In diesem Kontext müssen wir erklären, dass die Ermordung einer unschuldigen Katholischen Nonne am 17. September in Somalia – und alle weiteren entsprechenden Akte aufrührerischer individueller Gewalt –‚ als Reaktion auf Euren Vortrag an der Universität von Regensburg, vollständig unislamisch ist, und wir verurteilen solche Akte umfassend.

Erzwungene Konversionen
Die Vorstellung, dass Muslimen befohlen ist, ihren Glauben „mit dem Schwert“ zu verbreiten oder dass der Islam großteils „durch das Schwert“ verbreitet wurde hält der Überprüfung nicht stand. Tatsächlich breitete sich Islam als eine politische Entität teilweise als ein Ergebnis von Eroberung aus, aber der größere Teil seiner Expansion erfolgte als Resultat von Predigt und missionarischer Aktivität. Die Islamische Lehre schrieb nicht vor, dass die eroberten Bevölkerungen per Gewalt oder Druck zur Konversion gebracht würden. Tatsächlich blieben viele der ersten von Muslimen eroberten Gebiete für Jahrhunderte vorwiegend nichtmuslimisch. Wenn Muslime angestrebt hätten, alle anderen durch Gewalt zu bekehren, würde es heute keine einzige Kirche oder Synagoge irgendwo in der Islamischen Welt mehr geben. Das Gebot Es gibt keinen Zwang im Glauben meint heute, was es damals meinte. Die bloße Tatsache dass eine Person Nicht-Muslim ist war nie ein legitimer casus belli in Islamischem Recht oder Glaubensüberzeugung. Wie mit den Regeln des Krieges zeigt die Geschichte, dass einige Muslime Islamische Vorschriften betreffend erzwungener Konversion und der Behandlung anderer religiöser Gemeinschaften verletzt haben, aber die Geschichte zeigt auch, dass diese bei weitem die Ausnahme bildeten, die die Regel bestätigt. Wir stimmen ausdrücklich zu, dass andere zum Glauben zu zwingen – wenn eine solche Sache überhaupt möglich sein sollte – nicht Gott gefallend ist und Gott findet kein Gefallen am Blut. Stattdessen glauben wir, und Muslime haben immer geglaubt, dass wer immer eine Seele erschlägt, außer für eine erschlagene Seele oder Verderbnis im Land angerichtet zu haben, soll sein als habe er alle Menschen erschlagen (al-Ma’idah 5:32).

Etwas Neues?
Ihr erwähnt des Kaisers Behauptung, dass „alles Neue“, gebracht durch den Propheten, „böse und unmenschlich, wie sein ihm zugeschriebener Befehl den Glauben den er predigte durch das Schwert zu verbreiten“ sei. Was der Kaiser zu verstehen verfehlte – von dem Fakt abgesehen (oben erwähnt) dass kein solcher Befehl je im Islam existierte – ist, dass der Prophet nie beanspruchte etwas fundamental Neues zu bringen. Gott sagt im Heiligen Qur’an, Nichts ist dir (Muhammad) gesagt, was nicht Gesandten gesagt wurde, die vor dir waren (Fussilat 41:43), und, Sprich (Muhammad): Ich bin nichts Neues unter den Gesandten (Gottes), noch weiß ich was mit mir oder euch geschehen wird. Ich folge nur, was mir Offenbart wurde, und ich bin nur ein einfacher Warner (al-Ahqaf, 46:9). So ist Glauben in den Einen Gott nicht das Eigentum irgendeiner religiösen Gemeinschaft. Nach Islamischer Überzeugung haben alle wahren Propheten die gleiche Wahrheit zu verschiedenen Völkern und verschiedenen Zeiten gepredigt. Die Gesetze mögen unterschiedlich sein, aber die Wahrheit ist unveränderlich.

„Die Experten“
Ihr bezieht Euch an einem Punkt nicht-spezifisch auf „die Experten“ (über Islam) und zitiert auch zwei Katholische Gelehrte beim Namen, Professor (Adel) Theodore Khoury und (Assoziierter/Außerordentlicher Professor) Roger Arnaldez. Es ist hier ausreichend zu sagen, dass, während viele Muslime anerkennen, dass es verständnisvolle nicht-Muslime und Katholiken gibt, die wahrhaft als „Experten“ des Islam betrachtet werden können, Muslime nach unserem Wissen die von Euch referierten „Experten“ nicht indossiert, oder als die Muslime oder ihre Ansichten repräsentierend anerkannt haben. Am 25. September 2006 wiederholtet Ihr Eure wichtige Erklärung in Köln vom 20. August 2005, wonach „Interreligiöser und interkultureller Dialog zwischen Christen und Muslimen nicht reduziert werden kann zu einem optionalen Extra. Es ist tatsächlich eine vitale Notwendigkeit, von der zu einem großen Teil unsere Zukunft abhängt.“ Während wir völlig mit Euch übereinstimmen, scheint es uns, dass es ein großer Teil der Sache des interreligiösen Dialoges ist, danach zu streben, den echten Stimmen desjenigen zu lauschen und sie zu erwägen, mit dem wir Dialog führen, und nicht nur derjenigen unserer eigenen Meinung.

Christentum und Islam
Christentum und Islam sind je die größte und zweitgrößte Religionen in der Welt und in der Geschichte. Christen und Muslime machen laut Berichten je über ein Drittel und über ein Fünftel der Menschheit aus. Zusammen bilden sie mehr als 55% der Weltbevölkerung, was die Beziehung zwischen diesen beiden religiösen Gemeinschaften zum wichtigsten Faktor eines Beitrages zu einem sinnvollen Frieden um die Welt macht. Als Anführer von über einer Milliarde Katholiken and moralisches Beispiel für viele andere rund um den Globus, ist Eure wohl die einflussreichste einzelne Stimme um diese Beziehung in die Richtung gegenseitigen Verständnisses zu bewegen. Auf diesem ehrlichen und freimütigen Dialog hoffen wir fortzufahren, friedliche und freundschaftliche Beziehungen zu bauen auf der Basis gegenseitigen Respekts, Gerechtigkeit, und was in Essenz gleich ist in unserem gemeinsamen Abrahamischen Traditionen, insbesondere‚ den beiden größten Geboten in Markus 12:29-31 (und, in verschiedener Form, in Matthäus 22:37-40), dass, “der Herr unser Gott ist, Ein Gott; Und du sollst den Herrn deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deinem ganzen Verstand und deiner ganzen Kraft; dies ist das erste Gebot. Und das zweite Gebot ist dem gleich, nämlich jenes: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es gibt kein anderes Gebot größer als diese.

Muslime schätzen daher die folgenden Worte des Zweiten Vatikanischen Konzils:

Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime. Sie beten den alleinigen Gott an, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten. (Nostra Aetate, 28. Oktober 1965)

Und ebenso die Worte des Papstes Johannes Paul II., für den viele Muslime großen Respekt und Wertschätzung empfanden:

Wir Christen erkennen mit Freude die religiösen Werte, die wir mit dem Islam gemeinsam haben. Heute möchte ich gerne erwidern was ich jungen Muslimen vor einigen Jahren in Casablanca sagte: „Wir glauben an den gleichen Gott, den einen Gott, den lebenden Gott, den Gott, der die Welt erschaffen hat und seine Geschöpfe zu ihrer Vollendung führt“ (Insegnamenti, VIII/2, [1985], S. 497, zitiert während einer Generalaudienz am 5. Mai 1999).

Muslime begrüßten ebenso Eure einzigartigen persönlichen Ausdruck der Trauer, und Eure Klarstellung und Versicherung (am 17. September) dass Euer Zitat nicht Eure persönliche Meinung wiedergibt, sowie die Bekräftigung des Kardinalsstaatssekretärs Tarcisio Bertone (am 16. September) des Konzilsdokumentes Nostra Aetate. Schließlich begrüßten Muslime dass Ihr (am 25. September) vor einer versammelten Gruppe von Botschaftern islamischer Staaten „umfassenden und profunden Respekt für alle Muslime“ ausdrücktet. Wir hoffen, dass wir alle die Fehler der Vergangenheit vermeiden und zusammen in einer Zukunft des Friedens, gegenseitiger Akzeptanz und Respekts leben werden.

Und alles Lob gebührt Gott, und es gibt keine Macht noch Kraft außer durch Gott.

Unterzeichnet
(in alphabetischer Reihenfolge gelistet)

1. S.E. Allamah Abd Allah bin Mahfuz bin Bayyah
Professor, König Abd Al-Aziz Universität, Saudi-Arabien; Früherer Vizepräsident; Minister der Justiz; Minister der Bildung und Minister für Religiöse Angelegenheiten, Mauretanien

2. Professor Dr. Allamah Muhammad Sa‘id Ramadan Al-Buti
Dekan der Abteilung für Religion, Universität von Damaskus, Syrien

3. Prof. Dr. Mustafa Cagrıcı
Großmufti von Istanbul

4. S.E. Shaykh Professor Dr. Mustafa Ceric
Großmufti und Haupt der Ulema von Bosnien und Herzegowina

5. S.E. Shaykh Ravil Gainutdin
Großmufti von Russland

6. S.E. Shaykh Nedzad Grabus
Großmufti von Slowenien

7. Shaykh Al-Habib Ali Mashhour bin Muhammad bin Salim bin Hafeez
Imam der Tarim Moschee und Haupt des Fatwa-Rates, Tarim, Jemen

8. ShaykhAl-Habib Umar bin Muhammad bin Salim bin Hafeez
Dekan, Dar Al-Mustafa, Tarim, Jemen

9. Professor Dr. Farouq Hamadah
Professor der Wissenschaften der Tradition, Mohammad V Universität, Marokko

10. Shaykh Hamza Yusuf Hanson
Gründer und Direktor, Zaytuna Institut, California, USA

11. S.E. Shaykh Dr. Ahmad Badr Al-Din Hassoun
Großmufti der Republik Syrien

12. Dr. Shaykh Izz Al-Din Ibrahim
Berater für Kulturelle Angelegenheiten, Premierministerium, Vereinigte Arabische
Emirate

13. S.E. Professor Dr. Omar Jah
Sekretär des Muslimischen Gelehrtenrates, Gambia
Professor für Islamische Zivilisation und Denken, Universität von Gambia

14. Shaykh Al-Habib Ali Zain Al-Abideen Al-Jifri
Gründer und Direktor, Taba Institut, Vereinigte Arabische Emirate

15. S.E. Shaykh Professor Dr. Ali Jumu‘ah
Großmufti der Republik von Ägypten

16. Professor Dr. Abla Mohammed Kahlawi
Dekanin der Islamischen und Arabischen Studien, Al-Azhar Universität
(Frauenkolleg), Ägypten

17. Professor Dr. Mohammad Hashim Kamali
Dekan, Internationales Institut für Islamisches Denken und Zivilisation (ISTAC),
Malaysia
Professor für Islamisches Gesetz und Rechtsprechung, Internationale Islamische
Universität, Malaysia

18. Shaykh Nuh Ha Mim Keller
Scheich im Shadhili-Orden, Senior Fellow des Aal al-Bayt Instituts für Islamisches
Denken (Jordanien), U.S.A.

19. S.E. Shaykh Ahmad Al-Khalili
Großmufti des Sultanats von Oman

20. Shaykh Dr. Ahmad Kubaisi
Gründer der Ulema-Organisation, Irak

21. Allamah Shaykh Muhammad bin Muhammad Al-Mansouri
Hohe Autorität (Marja’) der Zeidi-Muslime, Jemen

22. Shaykh Abu Bakr Ahmad Al-Milibari
Generalsekretär der Ahl Al-Sunna Vereinigung, Indien

23. S.E. Dr. Moulay Abd Al-Kabir Al-Alawi Al-Mudghari
Generaldirektor der Bayt Mal Al-Qods Al Sharif Agency,
Früher Minister für Religiöse Angelegenheiten, Marokko

24. S.E. Shaykh Ahmad Hasyim Muzadi
Generalvorsitzender der Nahdat al-Ulema, Indonesien

25. S.E. Professor Dr. Seyyed Hossein Nasr
Universitätsprofessor für Islamische Studien, George Washington Universität,
Washington D.C., U.S.A.

26. S.E. Shaykh Sevki Omerbasic
Großmufti von Kroatien

27. S.E. Dr. Mohammad Abd Al-Ghaffar Al-Sharif
Generalsekretär des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten, Kuwait

28. Dr. Muhammad Alwani Al-Sharif
Haupt der Europäischen Akademie für Islamische Kultur und Wissenschaften,
Brüssel, Belgien

29. Shaykh M. Iqbal Sullam
Vizegeneralsekretär, Nahdat al-Ulema, Indonesien

30. Shaykh Dr. Tariq Sweidan
Generaldirektor des Risalah Satellitenkanals

31. Professor Dr. S.K.H. Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal
Vorsitzender des Vorstandes des Aal al-Bayt Institutes für Islamisches Denken,
Jordanien

32. S.E. Ayotollah Muhammad Ali Taskhiri
Generalsekretär der Weltversammlung zur Näherung der Islamischen Schulen des
Denkens (WAPIST), Iran

33. S.E. Shaykh Naim Trnava
Großmufti des Kosovo

34. S.E. Dr. Abd Al-Aziz Uthman Al-Tweijri
Generaldirektor der Islamischen Erziehungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation
(ISESCO), Marokko

35. S.H. Justice Mufti Muhammad Taqi Uthmani
Vizepräsident, Dar Al-Ulum, Karachi, Pakistan

36. S.E. Shaykh Muhammad Al-Sadiq Muhammad Yusuf
Großmufti von Usbekistan

37. Shaykh Abd Al-Hakim Murad Winter
Shaykh Zayed Lecturer für Islamische Studien, Divinity School,
Universität Cambridge, U.K.
Direktor des Muslim Academic Trust, U.K.

38. S.E. Shaykh Muamer Zukorli
Mufti des Sanjak, Bosnien


Achtung: Es handelt sich hier nur um eine Übersetzung des Originals von www.islamicamagazine.com. Bitte beachten Sie die persönlichen Anmerkungen am Ende des Dokuments.
Caution: This is only a translation of the original letter to be found at www.islamicamagazine.com. Please note the personal comments at the end of this document.

Anmerkungen des deutschen Übersetzers:
Am 12. September 2006 hielt Papst Benedikt XVI. an der Universität Regensburg einen
Vortrag, der viele Ereignisse und Diskussionen auslöste.

In einem offenen Brief haben 38 bedeutende, islamische Gelehrte aus allen Teilen der
islamischen Welt am 12.Oktober 2006 darauf besonnen reagiert. Das Dokument wurde auf
www.islamicamagazine.com veröffentlicht. Sowohl in Form wie in Inhalt ist dieser Brief
historisch außergewöhnlich und wertvoll.

Auf zahlreiche Bitten vor allem auch älterer Menschen, um zu Dialog und gegenseitigem
Verständnis beizutragen, und um das Werk der islamischen Gelehrten zu würdigen, habe ich
mich als Christ und Religionswissenschaftler entschieden, den offenen Brief ins Deutsche – die
Sprache des päpstlichen Vortrages – zu übersetzen. Sollten mir dabei Fehler unterlaufen
sein, so liegen diese allein in meiner Verantwortung.

Dr. Michael Blume, Christlich-Islamische Gesellschaft Region Stuttgart e.V.
19.Oktober 2006

Remarks of the German Translator:
On September 12th 2006, Pope Benedict XVI. held a lecture at the University of Regensburg, which triggered many incidences and discussions.

With an open letter, issued on October 12th 2006, 38 prominent Muslim Scholars from all
parts of the Islamic World reacted prudently. The document was released through
www.islamicamagazine.com. In form as well as in content, this letter is historically
exceptional and of great value.

After numerous requests, especially from elderly people, in order to contribute to dialogue
and mutual understanding, and to honour the work of the Muslim scholars, I opted as a
Christian and scientist in religious studies to translate the open letter into German -the
language into which the papal lecture was held. Should any mistakes have occurred to me,
then they are in my sole responsibility.

Dr. Michael Blume, Christian-Islamic Association Region of Stuttgart (Germany)
October 19th 2006

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