26 Juli 2007

Alboga rocks

Der Türke Bekir Alboga ist mein Held. Ich habe keinen Muslim gefunden, der mehr Nebeldeutsch in einem einzigen Gespräch versprühen kann als er.

In diesem Interview wird er wiederholt zur Grösse der Moschee in Köln-Ehrenfeld gefragt, und er weicht laufend aus. Er beantwortet die Frage nach der Finanzierungshilfe aus der Türkei mit "Nicht dass ich wüsste", was nebeldeutsch Ja heisst. Er lügt zum neuen Gesetz der Zuwanderung (die Redaktion klärt die Lüge in einem Zusatz). Er bestreitet, dass der Boykott der Integrationskonferenz ein Boykott war. Er behauptet, die Scharia sei so etwas wie ein Katechismus. Und zu guter Letzt:

Frage des Journalisten:

Würden Sie folgenden Aussagen zustimmen: Die UN-Erklärung der Menschenrechte geht jedem religiösen Recht vor? Es gibt keine Rechtfertigung dafür, jemanden unter Berufung auf die Scharia auszupeitschen oder ihm die Hände abzuschlagen?

Seine Antwort:
Ich sage dazu uneingeschränkt Ja. Ich bin für die allgemeine und absolute Gültigkeit der Menschenrechte weltweit. Jede Einschränkung lehne ich aus tiefer religiöser Überzeugung ab.

Er sagt, er ist "für die allgemeine und absolute Gültigkeit der Menschenrechte weltweit", ohne "UN" zu sagen, und er sagt "Jede Einschränkung lehne ich aus tiefer religiöser Überzeugung ab." (1)

Die Einschränkung von religiösen Vorschriften - der Kairoer Erklärung der Menschenrechte - lehnt er aus religiösen Gründen ab.

Es gilt die Scharia.

Alboga rocks

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(1) Er sagt zwar "dazu uneingeschränkt Ja", aber wozu? Zur Tatsache, dass die Frage gestellt wurde, zur UN-Erklärung oder dazu, dass es zur Scharia keine Rechtfertigung gibt, weil es die nicht braucht, da sie gottgegeben ist?
Diskussion auf PI

Mehr zur Methode Alboga: Schummeln

Alboga rocks again: Die fundamentalen Christen sind die wirkliche Gefahr

24 Juli 2007

Ist der Islam eine Religion?

Christoph Böhr stellt die zentrale Frage, und gibt auch das zentrale Konzept an, welches islamisches Denken vom säkularen westlichen Denken unterscheidet:

Im Mittelpunkt der Kultur des Islam steht ein Menschenbild, das ganz und gar anders angelegt ist als das christlich-europäische. Es ist mit dem europäischen unvereinbar.

Im Islam gilt Gehorsam, im Westen die Freiheit und damit die Verantwortung. Die beiden Vorstellungen schliessen sich aus.

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Es lohnt, den ganzen Artikel zu lesen: klickmich
Diskussion auf PI: klickmich

- Allah paßt nicht ins Grundgesetz. Essay von Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Philipps klickmich

- Diskussion einer Anzeige gegen die Verbreitung des Korans auf PI (mit aufschlussreichen Zitaten heutiger Vertreter des Islams)

-Necla Kelek stellt in Frage, dass der Islam mit der Verfassung kompatibel sei:
Seit fast einem Jahr diskutieren wir mit den Islamverbänden über eine gemeinsame Erklärung zum Wertekonsens. Der strittige Text lautet: „Grundlage ist neben unseren Wertvorstellungen und unserem kulturellen Selbstverständnis unsere freiheitliche und demokratische Ordnung, wie sie sich aus der deutschen und europäischen Geschichte entwickelt hat und im Grundgesetz ihre verfassungsrechtliche Ausprägung findet.“ Die Islamverbände des Koordinierungsrates der Muslime weigern sich bis heute, dieser Formulierung zuzustimmen.

und
Für mich ist der Islam als Weltanschauung und Wertesystem nicht in die europäischen Gesellschaften integrierbar und deshalb generell nicht als Körperschaft öffentlichen Rechts anzuerkennen. Das ist keine Frage des guten Willens. Es fehlen die institutionellen, strukturellen und theologischen Voraussetzungen dafür und seinen Vertretern, mit einem Wort von Habermas, „eine in Überzeugung verwurzelte Legitimation“.

Quelle: klickmich

18 Juli 2007

Lügengrenze

Wenn es um die letzten Fragen im Islam geht, herrscht Ehrlichkeit.

Der Islam erlaubt zwar die Taqiya, die Täuschung der Ungläubigen zum eigenen Vorteil und zum Vorteil des Islams, aber es gibt eine Grenze. Ich habe mich immer gewundert, zu welchen Klimmzügen die braven Leute bereit sind, um Ungläubige zu täuschen - dieser Blog zeigt Dutzende von Beispielen - aber nie ist mir die blanke Lüge in Bezug auf Grundsatzfragen des Glaubens begegnet.

Auf die Frage, ob das Grundgesetz der Schweiz höher steht oder das Religionsgesetz des Islams, wird man vieles hören, aber man kann lange auf die Antwort warten, die Scharia sei ganz klar der schweizerischen Bundesverfassung untergeordnet. Denn das Glaubensgesetz steht höher. Auf die Frage, wie man es mit den Menschenrechten halte, ob nun die UNO-Menschenrechte gelten oder diejenigen der Kairoer Erklärung, auf diese Frage kommt in der Regel erst mal keine Antwort, dann eine ausweichende („natürlich gelten die internationalen Menschenrechte“), und dann kommt auch mal der Vorwurf, man hetze gegen den Islam. Das Glaubensgesetz steht höher.

Warum kommt keine einfache und klare Lüge auf eine solche Frage? Warum kommt nicht einfach, es gelte grundsätzlich und bedingungslos das, was in der UNO-Charta der Menschenrechte stehe? Es gelte die Verfassung der Schweiz, hier jetzt, und auch in Zukunft, und islamfrei. Das wäre doch simpel. Wir wären zufrieden.

Meine erste Theorie war, dass diesse Diskussionspartner aufpassen müssen, was sie in der Öffentlichkeit sagen. Dass sie aufpassen müssen, dass sie von der Umma richtig verstanden werden - und von den Ungläubigen richtig schön falsch. Dass dieses Nebeldeutsch nötig sei, weil sie sonst Gefahr laufen, in der eigenen Gemeinschaft ausgegrenzt zu werden, kritisiert zu werden, sie seine keine rechten Muslime.

Das war eine erste Näherung, sie geht in die richtige Richtung, aber die Wirklichkeit ist drastischer.

Es geht um Takfir, um den Prozess, andere Moslems zu Ungläubigen zu erklären. Das wäre dem einen oder anderen wohl egal, würde diese Erklärung einfach den Abbruch von Beziehungen bedeuten.

Takfir geht aber weiter. Takfir ist die Erklärung, dass jemand Apostat ist, und auf Apostasie steht die Todesstrafe. Takfir ist also in letzter Konsequenz die Freigabe zur Tötung. Wer eine Aussage macht, die den Glaubenssätzen des Islams widerspricht, kann mit Takfir rechnen. Er braucht dazu nicht mal selber vom Islam abzufallen wie Abdul Rahman aus Pakistan. Es reicht, wenn er eine Aussage macht, die nicht genehm ist, wie das Abu Zayd in Ägypten tat, der dann zum Glück nach Holland gehen konnte. Oder Nagib Mahfus, der Nobelpreisträger, der nur schwerverletzt überlebte. Oder Hirsi Ali, Abu Sina, Ibn Warraq und andere, die rund um die Uhr gegen Mordanschläge geschützt werden müssen.

Die Behauptung, dass es ein Gesetz über dem islamischen Gesetz gibt, eine solche Aussage verstösst gegen die fundamentalen Aussagen des Islams. Da liegt die Grenze der Lüge, die im Islam möglich ist, und darum kommt auf solche und ähnlich zentrale Fragen beliebig viel Nebel, aber keine satte Lüge. Denn da droht Takfir. Rübe ab.

Das dürfte dem einen odere anderen unangenehm sein.

Und darum gilt: Wenn es um die letzten Fragen im Islam geht, herrscht Ehrlichkeit. Etwas gewunden vielleicht, aber dennoch.

Machen Sie den Test. (1)


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(1) Es gibt eine Frage, auf die bekommt man von den Leuten eine klare Antwort. Von fast allen Leuten.
Die Frage lautet:

"Was sagen Sie zur Kairoer Erklärung der Menschenrechte, insbesondere Artikel 24"

Wer nichts zu verbergen hat, wird da klar antworten. Wer ausweicht, bei dem sollte man nachhaken, und nur völlig klare Antworten akzeptieren. Man erlebt aufschlussreiche Situationen.

12 Juli 2007

Indirekte Drohung VI

Ich weiss nicht, ob ich die indirekte Drohung überhaupt noch bringen soll. Es scheint, dass seit Beginn dieses Blogs im April 2006 diversen Politikern und Mainstream-Journalisten dieses Phänomen klar geworden ist. Die Kommentare und Reaktionen lassen darauf schliessen: Das freundliche Abnicken bleibt aus, die verschreckten Selbstbeschuldigungen bleiben aus.

Ich bringe also noch dieses wohl letzte Beispiel, weil es im Zusammenhang mit dem Integrationsgipfel in Deutschland steht, an welchem gewisse Interessen-Verbände die Teilnahme verweigern, da sie ein vom Parlament beschlossenes Gesetz weg haben wollen. Hier das Beispiel:

„Wenn das Zuwanderungsgesetz in der geplanten Form durchkommt“, so Kolat gegenüber WELT ONLINE, „dann habe ich die [die Türken, die er zu vertreten behauptet] nicht mehr unter Kontrolle. Die fühlen sich dann so zurückgewiesen, da kann ich dann auch für nichts mehr garantieren“. (Quelle)

Er droht dem deutschen Staat. Vielleicht ist er früher mit solchen Drohungen durchgekommen.

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Jörg Lau in der Zeit zum Gipfel: klickmich
Das Thema bei PI: klickmich

07 Juli 2007

Honig

Das ZDF hat sich dazu durchgerungen, ein Forum zum Freitag (1) zu machen, und dazu eine muslimische Religionslehrerin eingeladen, Lamya Kaddor. Eine hübsche Frau ohne Kopftuch. Eine unauffällig angenehme Person.

Dass sie den Kindern, wie sie erzählt, muslimische Werte beibringt, ist auch schön, und so vermittelt sie, wie sie erklärt, als Wert den Respekt vor den alten Leuten und - nach kurzem Nachdenken - die Nächstenliebe.

Nächstenliebe! Schau einer an. Jeder Christ weiss, ja jeder Mensch weiss, was Nächstenliebe ist - das wichtigste Gebot im Christentum, ebenso wichtig wie die Gottesliebe, das wohlwollende Zugehen auf den anderen, die Basis des gleichberechtigen Zusammenlebens, ein Wert, der in der einen oder anderen Formulierung in jeder Kultur genannt wird - und jetzt ist das also auch ein muslimischer Wert.

Da freuen wir uns aber schon wirklich gar sehr über diese Überraschung, so süss wie Honig.

In einem Zeitungsinterview (2) nach der Sendung wird sie dann noch gefragt,

Ob der Koran für Muslime als direkt von Allah gegeben über unserem Grundgesetz stehe?

Und sie hat eine sehr schöne Antwort:
„Das Grundgesetz ist unser Staatssystem (3), und der Koran eine Idealvorstellung von einem Gottesstaat, den es nirgendwo auf der Welt gibt. Deshalb stellt sich mir diese Frage überhaupt nicht.“

Idealvorstellung, Gottesstaat! Wunderbar! Thomas von Aquin klingt an, der streng zwischen dem idealen Gottesstaat im Himmel und dem realen Staat hienieden auf Erden sprach, und das hat wirklich nichts miteinander zu tun. Wenn das so ist, stellt sich dann die Frage nach dem Gesetz im Himmel und auf Erden wirklich nicht.

Die Muslime haben also im Grunde dieselben Vorstellungen wie Thomas von Aquin, und das ohne Rancune, einfach so, obschon der Thomas doch nun wirklich ganz harte Worte gegen den Islam verlor. Sie lesen jetzt die Texte sogar nach der historisch-kritischen Lesart, und dies altersgerecht. Es ist alles gut, wir haben sie nur über Jahrhunderte falsch verstanden. Oder ihnen gar schlecht zugehört.

Bloss, wenn alles gut ist, warum sagt sie dann dies:
„Natürlich möchte ich, dass sich Muslime integrieren, allerdings muss man Ihnen auch Angebote seitens der Mehrheitsgesellschaft machen.“

Ein Angebot? Wie denn, es ist doch alles gelöst, alles getrennt, die Korangesetze betreffen den Gottesstaat im Himmel, es braucht kein Kopftuch, es gibt keinen Ehrenmord, hienieden kein unbetäubtes Schächten, keine Schwimmunterrrichtsverweigerung, keine Ausnahmen für Muslime, alle sind gleich, denn das Gottesgesetz ist ja jenseitig, hat sie doch eben ge....

Nein, hat sie nicht gesagt.

Sie hat nicht gesagt, dass der ideale Gottesstaat überirdisch sei. Sie hat die Vorstellung von Thomas von Aquin nur anklingen lassen.

Dass es den idealen Gottesstaat nirgends auf der Welt gibt, heisst nicht, dass es ihn nie geben soll. Das nämlich wäre unislamisch, das weiss sie, das wissen ihre muslimischen Zuhörer. Die Idealvorstellung des Gottesstaates muss nach wie vor angestrebt werden, hienieden.

Und schon wird klar, warum die Mehrheitsgesellschaft (ein politisches islamisches Wort) den Muslimen entgegenkommen soll: Die Forderungen bleiben bestehen, das islamische Gesetz gilt nach wie vor, das islamische Gesetz steht über dem irdischen deutschen Gesetz - die Frage stellt sich gar nicht.

Aber das kann man ja nicht so deutlich sagen, jetzt, wo schon wieder auf der ganzen Welt Ärzte verhaftet werden, die Attentate koordinierten, planten und ausführten. Das kann man nicht so deutlich sagen, jetzt wo alle Nicht-Muslime genau zuhören, was Muslime sagen.

Es braucht nette Worte in diesen schweren Zeiten. Es braucht Worte, welche der Nicht-Muslim gerne hört, Worte, die ihm das Herz erwärmen und welche er aufsaugen kann wie Honig.

Nächstenliebe, idealer Gottesstaat, historisch-kritische Lesart, die sie ebenfalls nennt, sollen wirken wie Honig. Aber diese Nächstenliebe ist auf den nächsten Muslim beschränkt, der ideale Gottesstaat bleibt Ziel auf dieser Erde, und ihre historisch-kritische Lesart, altersgerecht den Kindern verabreicht, ist nicht zu verwechseln mit der historisch-kritischen Methode, welche erwachsene Wissenschaftler anwenden, die Methode, welche Ralph Giordano in seinem Gespräch mit Herrn Alboga ganz bewusst ansprach, die Methode, welche Humbug entlarvt.

Frau Kaddor reiht bloss weitere Wörter in den nebeldeutschen Wortschatz ein, wie das mit Frieden, Dialog, Ehre und Menschenrechte schon geschehen ist.

Aber es bleibt Nebeldeutsch. Es bleibt Täuschung. Es ist kein Honig.

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(1) Forum zum Freitag: klickmich referiert bei Jörg Lau: klickmich
(2) FAZ : klickmich

(3) Dass das Grundgesetz des des deutschen Staates ein Staatssystem ist, wäre eine separate Diskussion wert. Man kann darüber spekulieren ob sie mit „unser“ als Deutsche sprach oder als Muslimin.

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Hier noch der Chat nach der Sendung: klickmich Lesenswert: Basis für 10 Nebeldeutsch-Artikel, die ich mir spare.

update 11.7.2007: "Nach Angaben der Verantwortlichen will das ZDF mit der Sendung auch dem nichtmuslimischen Publikum die Angst vor dem Islam nehmen."
Quelle hier
Hübsch missraten, dieser erste Versuch.

update 21.7.2007: Hier wird eine weitere dieser Dhimmisendungen kommentiert: klickmich

05 Juli 2007

Quadruvial

Ich habe mich erst mal gefreut über die guten Artikel, die man neuerdings von islamischen Autoren lesen konnte. Eine vernünftige Entwicklung bahnt sich an, dachte ich auf den ersten Blick.

In der NZZ berichtet ein Ex-Terrorist, was die wahren Beweggründe der Terroristen sind:

Vor nicht allzu langer Zeit war ich noch ein Mitglied jener losen Formation halbautonomer und primär durch ihre Ideologie verbundener Gruppen, die sich wohl am besten als Netzwerk des britischen Jihad beschreiben lässt. Da pflegte ich jeweils mit meinen Gefährten in triumphierendes Gelächter auszubrechen, wenn am Fernsehen wieder einmal behauptet wurde, dass islamistische Terrorakte wie die Anschläge vom 11. September oder die Bombenattentate in Madrid und London einzig durch die Aussenpolitik des Westens verursacht seien.
Indem sie ihren Regierungen die Schuld für unser Handeln zuschoben, nahmen uns diese Kommentatoren gleich die Propagandaarbeit ab. Und wichtiger noch, sie lenkten die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Triebfeder unseres Handelns ab - der islamistischen Theologie.(1)

Im Blog von Jürg Lau werden gleich zwei vernünftig tönende Artikel erwähnt, der eine von einem muslimischen Kaufmann in London, der andere von einem Kolumnisten aus dem arabischen Raum.

Auch der Kaufmann schreibt wie der Ex-Terrorist, dass man nicht die Aussenpolitik des UK für die Anschläge verantwortlich machen könne
The response from some UK Muslim groups (influenced by Islamist thinking) is still largely to blame foreign policy[..]. By blaming foreign policy they try to divert pressure off themselves from the real need to tackle extremism being peddled within .(2)

Der Kolumnist kritisiert den Todeskult:
Während die Welt auf eine Kultur setzt, die Zukunftshoffnung, Menschenrechte, den Wert eines menschlichen Lebens und des Glücks betont, huldigen einige Teile der arabischen Welt einer Kultur der Todesverherrlichung, Verzweiflung, Rache und Vergangenheitsfixierung. Sie glauben, dass der Mensch nur zum Sterben geboren sei, und dass sein einziger Lebenszweck darin bestehe, ein Opfer zu werden, dessen Blut auf irgendeinem Altar vergossen werden soll. (3)

Ja, sogar der MCB schreibt gegen das Töten von unschuldigen Zivilisten. (4)
Unschuldig? Das liess mich aufhorchen und genauer hinsehen. Denn auf Nebeldeutsch sind nur Muslime unschuldig, alle anderen sind berechtige Ziele. Ich sah mir also die Texte der vernünftigen und moderaten Muslime etwas genauer an.

Der arabische Kommentator zeigt, dass mit der Haltung der wahre Islam gekidnappt wurde:
Dieser falsche Islam hat nichts zu tun mit der Religion des Propheten, der als Botschafter und als Gnade in unsere Welt geschickt worden war. Die Kidnapper seiner Religion haben ihn getötet, und sie haben Mohammeds Religion getötet.
Wann, wann können wir wahre Muslime sein?

Der Ex-Terrorist fordert neue Regeln von den Scharia - Gelehrten
Wir brauchen neue, zeitgemässe Regeln, ein revidiertes Verständnis für die Rechte und Verantwortlichkeiten von Muslimen, deren Häuser und Seelen fest in dem verwurzelt sind, was ich das Land der Koexistenz nennen möchte. Und wenn dieses neue theologische Terrain erschlossen ist, dann werden Muslime im Westen sich von längst obsoleten Weltbildern befreien und die Regeln des Zusammenlebens neu formulieren können

Der Kaufmann sieht mit den aktuellen Ereignissen seine Freiheiten gefährdet
But blaming foreign policy in the face of suicide attacks is not only tactless but a cop-out that fails to tackle extremism, fails to promote an ethical foreign policy and fails to protect our civil liberties.

Aber keiner zeigt Mitgefühl mit den Mitmenschen. Keiner bezieht sich auf die Menschenrechte. Keiner redet von Säkularität. Von der Heiligkeit des Lebens. Von Nächstenliebe. Von der Goldenen Regel.

Sie suchen neue Regeln im Islam, nicht neue Einstellungen auf Grund von Erkenntnis. Sie suchen die Lösung nicht als Menschen, sondern als Muslime, innerhalb des geschlossenen Systems der Scharia, nicht nach der kritischen Methode des freien Geistes. Alle drei bleiben in der begrenzten Logik des Islams verhaftet und argumentieren von da heraus.

Wie gehabt. Nichts begriffen.

Es bleibt alles beim alten: Islam heisst Frieden, sagen sie wieder einmal, er wurde bloss gekidnappt, nun vertragt euch doch mit den Ungläubigen. Diesmal wird das allerdings nicht trivial ausgedrückt, sondern in der nächsten Stufe, quadruvial genannt.

Scheinbar gescheit, in Wirklichkeit bloss gerissen.

Nebeldeutsch quadruvial.

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(1) NZZ: Appell an meine Glaubensbrüder: Setzt dem Terror ein Ende! und NZZ Kommentar: Tödliche Kopfgeburten
(2) Jörg Lau Blog: Moderate Muslime, bekämpft die Radikalen mit einer alternativen Erzählung!
(3) Jörg Lau Blog: Die arabische Kultur des Todes
(4) Guardian, referiert in Jihad Watch

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Terror-Ärzte UK: klickmich
Terror-Ärzte USA: klickmich
Hippokratischer Eid vs muslimischer Eid: klickmich

02 Juli 2007

Gehirnwäsche

Hier mal ein schönes Beispiel, wie einer jungen Frau das Kopftuch aufgedrängt wird. Mit viel Sophistik, lokal, mit null Respekt für die Wünsche der Frau.

Wieso sie kein Hijab tragen wollte!
übersetzt von Hessam Kordian



A: Oh, ich habe es so satt!
B: Satt? Was hast du denn satt?
A: Ich habe all die Leute satt, die mich beurteilen.
B: Wer beurteilt dich denn?
A: Diese Frau dort. Jedes Mal wenn ich neben ihr sitze, erzählt sie mir vom Hijab.
B: Vielleicht wollte sie dir nur einen Ratschlag geben.
A: Ich brauche ihre Ratschläge nicht. Ich kenne meine Religion. Kann sie sich nicht um ihre eigenen Probleme kümmern?
B: Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Vielleicht wollte sie einfach nur freundlich sein.
A: Wenn sie nett und freundlich sein wollte, dann hätte sie sich lieber aus meinen Angelegenheiten raus gehalten.
B: Aber es ist ihre Pflicht dich zum Guten zu führen.
A: Glaub mir mal, das war keine Aufmunterung zum Guten. Was meinst du eigentlich mit „gut“?
B: Nun, Hijab zu tragen wäre etwas Gutes.
A: Wer sagt das?
B: Das steht im Quran oder etwa nicht?
A: Ja. Sie zitierte einen Vers aus dem Quran.
B: In Sura Nur und anderen Stellen wird darüber gesprochen.
A: Ja, aber es ist doch keine große Sünde keinen Hijab zu tragen. Anderen Menschen zu helfen und beten ist viel wichtiger.
B: Mag sein, aber die großen Sünden beginnen mit den Kleinen.
A: Das ist wohl wahr. Es ist trotzdem nicht so wichtig was man trägt. Man sollte nur ein gutes gesundes Herz haben.
B: Was man trägt ist nicht wichtig?
A: Ja, richtig. Das ist meine Meinung.
B: Wieso verbringst du dann jeden Morgen eine Stunde vor dem Spiegel?
A: Was meinst du damit?
B: Du verschwendest ein Haufen Geld für Kosmetika. Ganz davon abgesehen, wie lange du vor dem Spiegel stehst für deine Haare. Über Schlankheitskuren weißt du auch erstaunlich viel.
A: Wenn du meinst.
B: Deine Erscheinung IST wichtig.
A: Ja aber ich meinte, dass der Hijab nicht so wichtig ist in unserer Religion.
B: Wenn es nicht so wichtig ist, wieso wird es dann im Quran erwähnt?
A: Du weißt doch, dass ich nicht soviel über den Quran weiß.
B: Glaubst du, du könntest Allahs Gesetz einfach ignorieren und alles wäre okay?
A: Ja. Allah ist Barmherzig und Allverzeihend.
B: Allah verzeiht denen, die bereit sind zu bereuen und ihre Fehler nicht wiederholen.
A: Wer sagt das?
B: Das steht im selben Buch, das dir schon gesagt hat, dich zu bedecken.
A: Aber ich mag keinen Hijab. Dadurch wird nur meine Freiheit eingeschränkt.
B: Führen dich denn die Gesichtslotionen, Lippenstifte, Mascaras, Kajals und all die anderen Kosmetika zu deiner Befreiung? Wie definierst du Freiheit?
A: Freiheit besteht darin alles zu tun, was ich will.
B: Nein. Freiheit besteht darin, das Gute zu tun und nicht was man will.
A: Schau mal! Ich kenne so viele Leute die kein Hijab tragen und total nett sind. Ich kenn auch viele, die Hijab tragen und sehr schlechte Menschen sind. Diejenigen, die es nicht tragen, sind manchmal sogar besser als die Muslimas mit Hijab.
B: Was soll das heißen? Es gibt auch Leute, die nett zu dir sind und alkoholabhängig sind. Sollen wir nun auch alle Alkoholiker sein? Dein Argument ist dumm.
A: Ich will keine Extremistin und Fanatikerin sein. Ich finde mich okay, auch ohne Hijab.
B: Du bist aber eine säkulare Fanatikerin und eine Extremistin in Ungehorsam gegenüber Allah.
A: Du hast mich nicht richtig verstanden. Wer soll mich heiraten, wenn ich Hijab trage?
B: Glaubst du, dass all diese Frauen mit Kopftuch keinen Mann abgekommen und nie heiraten?
A: Was ist, wenn ich heirate und mein Ehemann es nicht mag? Was wenn er möchte, dass ich kein Hijab trage?
B: Was ist, wenn dein Ehemann von dir möchte, dass ihr gemeinsam die Bank ausraubt?
A: Dein Beispiel ist blöd. Banküberfälle sind ein Verbrechen.
B: Ungehorsamkeit gegenüber deinem Schöpfer ist kein Verbrechen?
A: Wer würde mich denn überhaupt einstellen mit Hijab?
B: Eine Firma, die ihre Mitarbeiter und ihre Persönlichkeit respektiert.
A: Nach dem 11. September ist doch alles viel schwieriger geworden.
B: Ja, das mag sein. Erinnerst du dich noch an Hanan und das andere Mädchen, die immer einen weißen Hijab trug?
A: Jasmin?
B: Ja genau. Jasmin. Sie beendete erst kürzlich ihren Betriebswirtschaftsgrad (Master of Business Administration) und arbeitet nun bei GE.
A: Warum reduzierst du eigentlich die Religion auf ein Stück Stoff?
B: Wieso reduzierst du Weiblichkeit auf Stöckelschuhe und Lippenstiftfarbe?
A: Du hast meine Frage nicht beantwortet
B: Doch das habe ich. Hijab ist nicht nur ein Kleidungsstück. Es geht um Gehorsamkeit gegenüber Allah in dieser schwierigen Umgebung. Es geht um Mut, Glauben und wahre Weiblichkeit. Was drücken denn deine kurzen Ärmel und dünnen Hosen aus?
A: Das ist Mode. Lebst du in einem Käfig oder was? Der Hijab wurde doch von den Männern erfunden, um die Frauen zu unterdrücken.
B: Wirklich? Ich wusste nicht, dass man Frauen durch Hijab kontrollieren kann.
A: Natürlich, dafür ist es doch gedacht.
B: Was ist mit den Frauen, die dafür kämpfen ihr Hijab zu tragen? Wieso werden in Frankreich die Mädchen durch Männer gezwungen ihren Hijab abzunehmen? Was sagst du dazu?
A: Das ist etwas anderes.
B: Worin liegt der Unterschied? Die Frau, die mit dir gesprochen hat, war doch eine Frau oder?
A: Ja, aber …
B: Werden denn nicht viele Mode-Trends von Männern kreiert, die dich „befreien“ wollen? Männer haben keine Macht Frauen zu entblößen und missbrauchen sie als Ware?! Oh, ich brauch eine Pause …
A: Ein Moment. Lass mich meine Gedanken beenden.
B: Willst du mir tatsächlich sagen, dass Männer die Frauen durch den Hijab kontrollieren?
A: Ja!
B: Wie denn?
A: Indem der Frau befohlen wird, was sie zu tragen hat!
B: Was tun denn die Kinofilme, Magazine und Boulevardsendungen? Erzählen sie dir nicht täglich, was „IN“ ist und was „OUT“ ist? Erzählen sie dir nicht, was „attraktiv“ ist?
A: Ja, sie berichten von den aktuellen Mode-Trends.
B: Wird hier keine Kontrolle ausgeübt? Man erzeugt Druck, damit du das trägst, was gerade „IN“ ist. Sie kontrollieren nicht nur dich, sondern den gesamten Markt.
A: Was meinst du damit?
B: Man erzählt dir, du sollst dünn und magersüchtig aussehen, wie die Frau auf dem Titelbild eines Magazins. Die meisten Magazine werden von Männern gemacht. Sie sagen dir, was schön ist und wie du auszusehen hast und du kaufst ihre Produkte.
A: Ich begreif das nicht. Was hat der Hijab mit den Produkten zu tun?
B: Das ist alles miteinander verbunden. Bemerkst du denn nichts? Der Hijab ist eine Bedrohung für die Konsumwelt. Auf der einen Seite sind all die Frauen, die alles tun um dem Schönheitsideal der Männer am nahsten zu kommen. Sie kaufen alles Mögliche und schrecken nicht mal davor zurück sich Gift ins Gesicht zu spritzen. Der Schönheitswahn hat viele krank gemacht. Niemand will mehr schwanger werden, weil man sonst nicht mehr die Schönheitsideale erreicht. Auf der anderen Seite ist der Islam, der den Frauen sagt, sie sollen auf ihre Seele achten und sich keine Sorgen machen über das Mode-Diktat der Männer.
A: Ist denn der Hijab kein Produkt?
B: Ja. Es ist ein „Produkt“ was dich aus den Fesseln der Konsumwelt, die von Männern dominiert wird, befreit.
A: Hör jetzt endlich auf mich zu unterrichten! ICH WERDE KEIN HIJAB TRAGEN!!! Es ist peinlich, altmodisch und absolut nicht geeignet für diese Gesellschaft. Außerdem bin ich erst 20 Jahre alt und zu jung dafür!
B: Das kannst du dann deinem Herrn am Tage des Jüngsten Gerichts erzählen.
A: Schön.
B: Schön.
A: Lass mich in Ruhe! Ich will nichts mehr über Hijab Niqab Schmijab Punjab hören!

RUHE

Sie starrt in den Spiegel. Sie verdrängt die Stimmen in ihrem Kopf.

Das stammt von der muslimischen Seite al-shia.de , und daraus wird auch klar, was der letzte Satz hiess:
Sie starrt in den Spiegel. Sie verdrängt die Stimmen in ihrem Kopf.

Das soll dem Leser suggerieren: "Eigentlich denkt sie, dass sie doch das Kopftuch tragen sollte, aber sie gesteht es sich nicht ein."

So funktioniert Gehirnwäsche.

Keine Sekunde wird akzeptiert, dass sie ein Wesen mit eigenen Wünschen ist. Nur der Koran gilt. Nur der Koran ist Bezugspunkt. Nicht der Respekt vor dem Individuum, seinen Wünschen und seinen Möglichkeiten.

Wo kämen wir da hin! Da würden die Frauen am Ende noch selbständig und selbstbewusst, statt sich zu unterwerfen. Das wäre das Ende des Islams. Denn Islam, das weiss jedes Kind, Islam heisst Unterwerfung.

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Mit Dank an Karl Martell, der dies auf Station13 brachte

 

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