Wörter - Mehrheitsgesellschaft
Ein unheimliches Wort
Da gab es im April eine „Konferenz Europäischer Imame und SeelsorgerInnen in Wien 2006“, und diese Konferenz, scheinbar zum Thema Integration, hat auch ein Schlusspapier präsentiert. Ein langes Papier.
Hier sah der Blogger von Nebeldeutsch zum ersten Mal ein neues Wort
2006 muss von den Konferenzteilnehmern nüchtern festgestellt werden, dass es noch großer Anstrengungen auf allen Seiten bedürfen wird, um die Akzeptanz der Muslime in der Mehrheitsgesellschaft zu erreichen."Mehrheitsgesellschaft" ist das neue Wort. Ein wundersames Wort.
Die Interaktion mit der Mehrheitsgesellschaft darf nicht zur Voraussetzung haben, bedingungslos Religion, Kultur und sprachliche Vielfalt aufgeben zu sollen.Mehrheit, das lässt Benachteiligung der Minderheit anklingen, Unterdrückung, Misshandlung, Arroganz, Missbrauch. Und da sind die Europäer, und insbesondere die Deutschen empfindlich. Das wollen sie sich nicht vorwerfen lassen. Wir haben Menschenrechte, Gesetze, Demokratie und Gleichberechtigung, und das wollen wir beweisen. Wenn einer kommt und uns unterschwellig oder konkret vorwirft, wir hätten da etwas versäumt, dann werden wir schnell nervös und aktiv und vergessen die Vorwürfe zu hinterfragen. Prompt fallen wir hinein. Wir wollen ja nicht als Rassisten dastehen, sondern als gute Demokraten und Verfechter der Menschenrechte.
Von der Mehrheitsgesellschaft erwarten wir ein Bekenntnis zu Diversität, eine Haltung gegen Tendenzen von Rassismus und Diskriminierung.Schon geht ein unterwürfiges Nicken durch unserer Reihen, und wir hören gebannt zu, sagen schon beinahe ja per Blankoscheck, und nun kommt die detaillierte Bestellung:
Anreize und Möglichkeiten der verbesserten Partizipation liegen in der erleichterten Einbürgerung bei gelungener Integration, bei der Familienzusammenführung, beim Zugang zum Arbeitsmarkt, diversitiy management, positiver Diskriminierung und Quoten, der Nostrifizierung ausländischer Bildungsgänge, der demokratischen Teilhabe (z.B. kommunales Wahlrecht).Hier fragt man sich das erste Mal, ob noch ein Mercedes 500SL für jede Familie mitgeliefert werden müsste. Es werden Bedingungen gestellt wie bei einer Belagerung, und Gegenleistungen werden keine genannt. Freies Geleit vielleicht? Es wird uns etwas mulmig.
Horizonte zu erweitern wird aber auch gezielter Förderung der Mehrheitsgesellschaft bedürfen. (Aus dem Kontext wird klar: Die Förderung DURCH die Mehrheitsgesellschaft ist gemeint.)Moment Mal! Verhält man sich so in einer Gesellschaft, deren Teil man sein möchte? Einzuwandern und dann Forderungen zu stellen?
Aber vielleicht sollten wir zuhören, was gesagt wurde:
Es war nicht die Rede von "Gesellschaft", nicht die Rede von diesem Gebilde, dem du und ich zugehören, einfach weil wir da sind.
Die sprechen von "Mehrheitsgesellschaft."
Die Minderheiten wurden gar nie genannt. Ging es um Deutsche gegenüber Chinesen oder Spaniern oder Griechen oder Südamerikanern? Nein, es ging nicht um die Minderheiten in der Mehrzahl, es ging um die Mehrheit, welche Deutsche, Chinesen oder Spanier oder Griechen oder Südamerikaner einschliesst - und auf der anderen Seite stehen die Muslime.
Alle Nichtmuslime versus Muslime. Und das ist vertraut. Damit ist nämlich die Unterteilung Kufr (od. Kaffer, Nichtmuslime) und Umma (Gemeinschaft der Muslime) eingeführt. Ganz diskret. Ganz unverfroren. Und keiner hats gemerkt.
Damit wird die Integration verbal sabotiert, die Umma bleibt unter sich. Italiener, Spanier und Griechen haben sich als Individuen integriert, Muslime bilden die Umma, und sie verstehen sich als Gegenkraft, die Macht hat.
Ach so. Jetzt kommen wir der Sache näher. Nun werden auch Dinge wie „positive Diskriminierung und Quoten“ verständlich: Die Muslime sollen gegenüber den Nichtmuslimen bevorzugt werden. Im Moment sind sie noch in der Minderheit, aber da sie sowieso früher oder später die Mehrheit sind und das Sagen haben, gibt man besser schon jetzt den Muslimen eine Vorzugsbehandlung.
Mit dem Wort-Trick "Mehrheitsgesellschaft" soll erst einmal das schlechte Gewissen der Gesellschaft angesprochen werden und der Blick vernebelt. Dann kann die islamische Denkweise von Umma und Kaffer hereingeschmuggelt werden, und damit die Denkweise von Oben und Unten, von Herrscher und Beherrschtem, von Muslim und Dhimmi. Demokratie, Menschenrechte und Gesetz sollen der Scharia unterstellt werden. Mit dem schlauen Wort "Mehrheitsgesellschaft".
"Mehrheitsgesellschaft" ist ein nebeldeutsches Wort.
Das braucht unsere Gesellschaft nicht.
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"Solange die Muslime die Mehrheit stellen, haben sie das Recht, der Gesellschaft die islamischen Werte aufzuerlegen." klickmich
18.August 2007: ",gezwungen‘, mit der Mehrheitsgesellschaft zusammenzuleben“: Der bayerische Verfassungsschutz stuft ein Konzept eines Wiener Islam-Experten als integrationsfeindlich ein. klickmich
6.Januar 2008: Wenn der Kuffar feiert: klickmich
1 Kommentar:
Danke für das Kompliment,
und danke für den Hinweis zum Inhaltsverzeichnis. Ich hoffe, jetzt funzt es.
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