25 August 2006

moral inversion

Deutsche Muslime distanzieren sich von islamistischem Terror, berichtet der Spiegel

"Nicht in unserem Namen!" - unter diesem Titel haben sich die muslimischen Organisationen in Deutschland deutlich von islamistischem Terror distanziert.
Allerdings taten sie das erst, nachdem sie nachdrücklich von Union und SPD dazu aufgefordert wurden, nicht vorher. Freiwillig wurden sie nicht aktiv.

Analysieren wir mal, wie weit die Distanzierung denn wirklich geht. Die Verbände schreiben,
Die mutmaßlichen Täter fänden im Islam keine Rechtfertigung für solche Taten. "Der Terror ist eine Bedrohung und ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit".
Ja, das ist ein Verbrechen. Und was weiter? Kommen nun Programme der Aufklärung der Muslime, Ethikprogramme zu Demokratie, zu generellen Werten, zu Staatspflichten und Menschenrechten, zum Verhalten und der Haltung, die gefordert ist, wenn man in einer modernen Demokratie zusammenlebt? Hören wir nun offene Predigten aus den Moscheen, nur noch auf Deutsch, jederzeit online abzurufen via Internet, Transparenz und Klarheit, damit wir wissen, was gepredigt wird, damit jeder Zweifel ausgeräumt ist, dass dort etwas nicht koscher ist, sondern halal?
Die Organisationen mahnten zu einer sachlichen Auseinandersetzung in der öffentlichen Diskussion, damit sich der Eindruck eines Generalverdachts nicht verfestigte.
Nein, es kommen keine Massnahmen, keine Klarheiten, kein Zeichen, dass die Verbände Verantwortung tragen wollen für das Zusammenleben.
Es kommt stattdessen ein Vorwurf an die Deutschen: Wir Muslime stehen unter Generalverdacht. Was gar nicht der Fall ist, denn jeder weiss, dass nur 1% der Muslime in Deutschland aktiv mit Terrorismus beschäftigt sind, also 35‘000 oder nur jeder hundertste. Nur.

Dieser Generalverdacht ist natürlich ungerecht. Beim Barte des Propheten.
Die Verbände appellierten zugleich an Politik und Gesellschaft, Kräften eine Absage zu erteilen, die angesichts der Bedrohungslage Freiheitsrechte beschneiden wollten.
Also soll Deutschland davon absehen, mehr Kameras zu platzieren, Einreisende genauer zu überprüfen, oder womöglich zu verlangen, dass sich muslimische Schüler anständig aufführen und aufhören, Deutsche zu verprügeln. Solche Massnahmen und Forderungen wäre gegenüber den Muslimen ungerecht.
Alle gesellschaftlichen Kräfte unter Einschluss der Muslime müssten Konzepte entwickeln, um die Ursachen des Terrorismus an ihrer Wurzel zu bekämpfen.
Können die das nicht alleine? Oder liegt's an der Ursache, dass sie da "alle gesellschaftlichen Kräfte" verpflichten wollen? Was ist denn die Ursache?
"Vorhandenes Unrecht kann eine Erklärung, jedoch niemals eine Rechtfertigung für solche menschenverachtenden Taten sein", betonten sie.
Das Unrecht ist die Erklärung für die Taten.

Jetzt sind wir bei Nebeldeutsch angelangt: Unrecht, das heisst auf Nebeldeutsch bekanntlich, dass die Scharia noch nicht gilt, der Islam noch nicht herrscht, und das Kalifat noch nicht errichtet ist.
Sprecher der Organisationen beklagten allerdings auch, dass es immer noch keine vernünftigen Integrationskonzepte gebe. Den Muslimen in Deutschland fehle Anerkennung.
Integration, das ist die Integration Deutschland in das islamische System, und anerkannt sind sie, wenn die Scharia gilt, der Islam herrscht, und das Kalifat errichtet ist.

Die Muslimverbände kehren alles um und wollen mit dieser Erklärung das Problem den Deutschen anhängen:

Die Deutschen müssen dafür sorgen, dass es den Muslimen wohl ist, die Deutschen müssen dafür sorgen, dass keiner verdächtigt wird, die Deutschen müssen dafür sorgen, dass keiner kontrolliert wird, denn das ist ungerecht, weil kein Kufr das einem Muslim antun darf.

Die Deutschen müssen dafür sorgen, dass das Unrecht beseitigt wird: Erst wenn die Scharia gilt und der Islam herrscht, erst dann gibt es keine Anschläge mehr.

Denn Deutschland, das geplante Opfer der Anschläge, ist schuld an den Anschlägen.

Die Muslimverbände geben schamlos und verantwortungslos die Schuld an Anschlägen den Opfern. Nach dieser Logik wäre eine Bank am Banküberfall schuld, ein Fussgänger daran, dass er von einem Bekifften überfahren wird, und eine Frau an ihrer Vergewaltigung.

Das ist pervers, und der englische Ausdruck für diese Form der Perversion heisst moral inversion. Ich würde das frei übersetzen als moralische Perversion:

Die Erklärung "Nicht in unserem Namen!" könnte treffender nicht heissen:

Die Muslimverbände distanzieren sich von ihrer Verantwortung.

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