16 April 2006

Tricks - Verdrehung 1.0

Eine Lektion in muslimischer Rhetorik, Abteilung Verdrehung

Eine politische Partei in der Schweiz verfasst ein Positionspapier zu Einwanderung und den Problemen, die damit auftreten und anzugehen sind. Das passt den Muslimen offensichtlich nicht ins Konzept.

Befremdend ist die Methode in der Stellungnahme.

(Sonntagszeitung 16. April 2006 Seite 2)

Farhad Afshar, Präsident des Muslim-Dachverbandes Kios, macht der CVP [..] Vorwürfe. „Es scheint heute im Trend zu liegen, dass Parteien versuchen, mit Islamophobie Stimmen zu gewinnen“, kritisiert Afshar.
Wer etwas identifiziert, formuliert, und angeht, und dabei das Wort Islam oder Muslim verwendet, der schürt also Islamophobie. Na gut, Verdrehung kann man das noch nicht nennen, das ist nur eine Unterstellung.
Zwar habe die CVP nach der Publikation eines Vorwurfs die Kios angehört, sagt Afshar. „Aber eine Vernehmlassung, wo wir uns konkret hätten einbringen können, fand nicht statt.“
Was meint er damit? Die Muslime sollten das Positionspapier de CVP formulieren? Vollkommen verdreht: Das ist ein Positionspapier der CVP, nicht ein Positionspapier der Muslime.
Herausgekommen sei ein Papier, das seiner eigenen Zielsetzung widerspreche. „Statt mit den Muslimen spricht die CVP über sie.“
Ach so. Man formuliert ein Papier wie man mit den Muslimen umgehen will, betont, dass Dialog nötig sei, und das ist also bereits ein „über sie“ sprechen. Zugegeben, das ist nur ein wenig verdreht.
Sonderbestimmungen für Minderheiten seien nie gut, sagt Afshar. Nach Verfassung und Gesetzen seien in de Schweiz alle Menschen gleich zu behandeln. Deshalb sei das Papier „unnötig“.
Das ist eine unverfrorene Verdrehung, das genaue Gegenteil der Formulierung im CVP-Papier, wo betont wird, dass die Muslime wie alle anderen behandelt werden müssten, wo die Anwendung der Menschenrechte und der Gesetze betont wird.
Seltsam ist für Afshar der Einsatz der CVP gegen den den Islamismus. Wissenschaftlich gesehen ist Islamismus eine Politisierung der Religion. Wenn man gegen diese ist, müsste man auch der CVP das C im Parteinamen verbieten.
Endlich ein Satz, in dem scheints keine Verdrehung vorkommt, sondern - hey! - Wissenschaft: Endlich erfahren wir, dass die Terroranschläge der Islamisten ganz einfach der politische Ausdruck des Islam sind, genauso wie wenn eine Partei sich an den christliche Werten orientiert. Gut dass wir endlich völlig unverdreht erfahren, dass die Toten von 9/11 bloss eine politische Angelegenheit sind, nichts Aussergewöhnliches. Man sollte das nicht persönlich nehmen, auch wenn man durch die islamische Politik in Stücke gerissen wird.

Vielleicht ist diese Argumentation tatsächlich nicht verdreht. Bloss pervers.

(Was Wissenschaft aus der Sicht eines Muslim ist, kann man hier lesen (scrollen) )


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Äusserst aufschlussreich sind Afshars Aussagen zur Scharia. Die Scharia sei im islamischen Verständnis nichts Anderes als eine "Quelle der Rechtsfindung"; eine Methode, mit der man das islamische Recht ableiten könne. (Quelle)

Farhad Afshar steht auch hinter dem Projekt der Moschee-Komplexes in Bern (NZZaS, 29.4.2007). Dieses Zentrum soll nach Avicenna benannt werden - ein grosser persischer Wissenschaftler, Arzt und Philosoph und Aristoteliker mit Vorstellungen, die der Lehre des Islams widersprachen
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Die orthodoxen Muslime lehnten seine Ideen ab und verbrannten seine Schriften - es ist also ein zynisches Täuschungsmanöver, ausgerechnet einen Moschee-Komplex nach Avicenna zu benennen.

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