In Ludwigshafen sterben neuen Menschen in den Flammen eines alten Hauses, und weil es Türken sind, kommt sogar der Herr Erdogan aus der Türkei angereist. Der Herr verlangt türkische Gymnasien und Unis, er besichtigt den Ort des Unglücks, und bezeichnet die Assimilation der Türken an die deutschen Gepflogenheiten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wie man das offensichtlich so macht, wenn neun Menschen sterben.
Der gute, alte Aimam Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, spürt schnell die Stimmung in Deutschland gegen diese Frechheiten des türkischen Führers und erklärt:
"Erdogans Auftritt ist eine Ohrfeige für die gesamte deutsche Politik" (1)
Aber das ist beileibe keine Kritik an Deutschland. Die Ohrfeige hat sich Deutschland nämlich verdient:
"Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat mit seinem Auftritt in ein Vakuum getroffen, das durch die verfehlte Integrationspolitik in Deutschland entstanden ist"
und er verdeutlicht, was Sache ist:
Alle deutschen Politiker, die jetzt Erdogans Auftritt kritisierten, müssten erkennen, dass sie selbst eine Verantwortung für die Stimmung unter den Deutsch-Türken hätten.
Die Deutschen sind schuld.
Die Deutschen sind schuld, wenn ein Haus brennt, weil Strom illegal angezapft wurde, die Deutschen sind schuld, wenn die Feuerwehr 2 Minuten hat bis zum Einsatz, die Deutschen sind schuld, wenn man den ersten Anruf zum Brand nicht verstand, weil der Anrufer zu wenig Deutsch konnte (2).
Derweil können Türken Feuerwehrleute bespucken und zusammenschlagen, und türkische Medien können von bewusstem verbrennen und ermorden von Türken durch die typischen deutschen Nazis schreiben.
Aber bitte, die Deutschen sind schuld.
So wie jeder Rentner selber schuld ist, wenn er von Migranten spitalreif geschlagen wird. so wie eine Frau verantwortlich ist, wenn sie von einer Horde vergewaltigt wird.
Das ist eine alte Methode, wir kennen sie bestens von muslimischer Verbandsseite, und man nennt sie moral inversion, also moralische Verdrehung - eine Form von gedanklicher Perversion.
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(1) Spiegel, 11.2.2007
(2) NZZ am Sonntag, 10.2. 2008
moral inversion I, moral inversion II
Die Interessengruppen versuchen nun, das eventuell vorhandene schlechte Gewissen der Deutschen auszunützen (”hätte die Feuerwehr türkisch verstanden, dann hätten sie schon den ersten Notruf verstanden - wir brauchen Türkischunterricht für alle Deutschen”)
Politiker fordern mehr Rechte für Migranten:
-Deligöz forderte die Bundesregierung auf, sich um die soziale Integration der Migranten zu kümmern.
-Die Kritiker sollten zunächst auf ihre eigenen Versäumnisse in der Integrationspolitik achten, sagte der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kizilkaya. Offensichtlich hätten die Migranten nicht ausreichend das Gefühl, dass sie in Deutschland willkommen seien.
-Erdogan und seine Regierung hätten erkannt, dass es bei den in Deutschland lebenden Türken ein politisches Vakuum gebe, und träten nun als Schutzmacht auf, sagte Generalsekretär Aiman A. Mazyek.
-Dagdelen sprach sich dafür aus, dass Migranten eine Ausbildung erhalten und die gleichen Chancen auf einen Arbeitsplatz bekommen. “Die Benachteiligung von Türken gegenüber EU-Bürgern muss beendet werden.”
Und derweil wären wohl alle Opfer noch am Leben, wenn die Leute Deutsch gelernt hätten. Darauf geht kein Vertreter der Interessengruppen ein:
Der erste Anrufer wurde von der Feuerwehr nicht verstanden, weil er kein Deutsch konnte. Damit gingen die entscheidenden Minuten verloren: Laut Aussage des Rettungsarztes haben nur 5 Minuten gefehlt, und alle hätten gerettet werden können (10.2.2008 bei Anne Will). Der verständliche Notruf kam dann von einem Polizisten vor Ort. Darauf war die Feuerwehr nach 2 Minuten da. (Siehe auch Diskussion hier)