Unbekannte Begriffe III
Der Besuch des Hochamtes in der Schlosskapelle in Wien brachte den (atheistischen) Blogger von Nebeldeutsch auf ein paar weitere Erkenntnisse, insbesondere auf Begriffe, die im Islam unbekannt sind.
Der messelesende Priester hiess die Besucher, für den inneren Frieden der Menschen zu beten - ein Wunsch, den jeder Nicht-Muslim verstehen und gutheissen kann. Der innere Frieden ist religionsunabhängig gut, gesund, und eine Voraussetzung für die persönliche geistige Gesundheit wie auch für den Frieden unter Menschen und Völkern. Der Aufruf, Nicht-Muslime zu meiden, totzuschlagen oder gegen sie Jihad zu führen, ist natürlich nicht so richtig kompatibel mit dem Wunsch, dass alle Menschen den inneren Frieden finden. Ja, wer den inneren Frieden findet, wird nicht in den Jihad ziehen, und er wird niemanden totschlagen. Der Wunsch, dass die Menschen den inneren Frieden finden, steht also schlicht im Gegensatz zum Islam, seinen Zielen, und seinen Forderungen an den Gläubigen.
So ein Pech.
Der Priester sprach dann weiter - und liturgisch - von der Barmherzigkeit und von der Vergebung.
Barmherzigkeit ist natürlich im Islam unbekannt. Zwar wird das Wort im Koran dauernd verwendet, im Zusammenhang mit Allah, aber das ist nicht glaubwürdig, wenn sich dann die Aufforderung an die Muslime findet, Nicht-Muslime zu meiden, schlecht zu behandeln oder totzuschlagen. Es handelt sich da um eine PR-Behauptung, um eine Plastik-Barmherzigkeit, die den Härtetest nicht besteht.
Echte Barmherzigkeit ist unabhängig von Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung des Menschen, dem die Barmherzigkeit gilt. Barmherzigkeit gilt dem Menschen. Jedem, der in Not ist. Jedem.
Und dann die Vergebung. Heiliger Himmel, haben Sie das Wort Vergebung schon mal gefunden in den Regeln des Islams? Wenn eine Frau ihren Mann betrügt und er findet das heraus und er liebt sie halt und findet, herrje, wie konntest du auch nur und es schmerzt mich, aber nun gibt es halt mal die Regeln im Islam und mach's gut bis zur Steinigung? Nein, nix Vergebung im Islam.
Aber üben wir uns in Bescheidenheit. Wenn ein paar Dänen Karikaturen machen, nett, in aller Bescheidenheit, wenn der Papst sich verbeugt vor den gescheiten Worten eines mittelalterlichen Philosophen, der auch Kaiser von Konstantionpel war, und einen Satz von ihm zitiert, wenn ein Schriftsteller den Ritterschlag von der Queen bekommt, dann schreien weltweit Muslime auf, weil niemand etwas anderes tun darf als das, was im Koran und den Hadithen steht, dann erschiessen sie eine Nonne, die sich für die Armen opfert, weil man nicht sagen darf, dass der Islam gewalttätig sei, dann drohen sie der Queen, weil man einen Mann nicht adeln darf, gegen den ein Ayatollah eine Fatwa gesprochen hat. Üben wir uns also in Bescheideneheit. Versteigen wir uns nicht zu dem Gedanken, dass alle Menschen dieser Welt vernüftig sein können. Versteigen wir uns nicht zu dem Gedanken, dass alle Menschen dem nächsten Menschen zugestehen, eine andere Meinung zu haben. Es wäre vermessen zu erwarten, dass der Islam Bescheidenheit kennt.
Und Mass. Das haben schon die Griechen gepredigt - dass es gut sei, Mass zu halten, zwischen den Extremen zu bleiben und eine Gelassenheit anzustreben, die zum inneren Frieden führt und den Menschen vom haltlosen Triebwesen unterscheidet. Aber bleiben wir bescheiden: nicht jeder Mensch findet das Mass. Nein, es gibt sogar Menschen, die wissen nicht mal was das heisst. Für die beten die Christen, und sogar die Atheisten würden sich dem anschliessen, wenn sie denn beteten.
Denn Mass und Bescheidenheit, auch Zurückhaltung und Selbstbeherrschung, bei allem gesunden Selbstvertrauen und sicherem Geschmack, führen alle zu einem Stil, der einer gewissen Eleganz nicht entbehrt, und zu Verhalten, Einstellungen und Haltungen, die sich nur in der Zivilisation finden.
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