29 März 2007

Religion

Die Religionen bieten dem Menschen einen Glauben, der ihnen hilft, im Leben einen Sinn zu finden, und sie bieten einen Weg, sich als Mensch zu verbessern, also am Charakter zu arbeiten. Der Mensch ist frei, und Unterwerfung braucht er für einen Glauben nicht, denn ein Glaube ist als solcher überzeugend genug für diejenigen, die ihn annehmen, seien es Buddhisten oder Christen. Auch bei der Verbesserung des Charakters ist jeder Mensch frei, wie er das angeht, und ob er das angeht, und es wird auf die Verantwortung jedes einzelnen abgestützt, zu sehen und anzustreben, was gut ist. Dazu hilft der Glaube an einen Gott, bei andern an eine Reihe von Göttern, oder sogar nur das Beispiel eines Menschen, wie beim Buddhismus, und gelegentlich alleine Weisheiten, die von einem gescheiten Menschen überliefert sind, wie beim Konfuzianismus. Denn allen Religionen gemeinsam ist die Einsicht, dass der Mensch seinen eigenen Kompass in sich trägt.

Keine dieser Religionen hat einen weltlichen Herrschaftsanspruch. Die Religionen sind zwar oft mit der Staatsführung verbandelt, in gewissen Epochen mit korrupten Würdenträgern - denn auch die Kleriker sind fehlbare Menschen - aber die Religionen stellen immer ein spirituelles Reich dar, sie herrschen nicht weltlich. Religionen mögen Herrscher spirituell legitimieren und auf Gott zurückführen, wie sich das in Krönungen durch Päpste ausdrückt, aber sie herrschen nicht selber und sind auch mal im deutlichen Gegensatz zur Staatsgewalt. Die Religionen stellen keine Herrschaftssysteme dar, das tun die Staaten und deren Herrscher: Könige, Aristokraten oder in der Demokratie das souveräne Volk.

Regierende mögen Entscheide fällen, die nötig sind, ja unumgänglich, mit denen sie sich aber Schuld aufladen. So hat sich die Regierung der USA wohl Schuld aufgeladen mit der Entscheidung, Atombomben abzuwerfen, denn damit starben Tausende Zivilisten, auch wenn damit das Leben Tausender amerikanischer Soldaten gespart wurde. Die Regierenden, und der Pilot der Maschine, müssen sich dieser Schuld stellen, vor sich, oder vor ihrem Gott. Die Religion kann in dieser staatsmännischen Situation und in diesem menschlichen Dilemma, in dem jede Entscheidung Tausende tötet, die Schuld an den Toten nicht nehmen. Die Religion mag trösten, aber sie löst das Bewusstsein der Schuld nicht auf. Es gibt keine Aufrechnung von Zahlen. Es gibt keine wertigeren Menschen oder unwertigeren Menschen.

Denn die Religionen beruhen alle auf dem Prinzip der Goldenen Regel (1). Nach Kant formuliert ist dies:

Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.

Und zwar für jeden Menschen guten Willens, für jeden Menschen, der redlich denkt, den Verstand nutzt, aufrichtig auf sein Herz hört und keine Hintergedanken im Kopf hat. Auf diese Art und mit diesem Prinzip entwickelte sich die Welt allmählich in Richtung von Menschenrechten, Freiheit und Demokratie.

Ein Gedankensystem, das die Lüge zum Prinzip erhebt, qualifiziert da nicht. Ein Gedankensystem, das die physische Unterwerfung der anderen zum Prinzip macht, qualifiziert da nicht. Ein Gedankensystem, das nur Regeln kennt, und keine Ethik, qualifiziert da nicht.

Unterwerfung braucht es nur für Herrschaft, und Herrschaft ist weltlich.

Islam heisst Unterwerfung. Der Islam ist ein Herrschaftssystem, und Herrschaft ist weltlich.
Diese Tatsache wird gerne vernebelt mit der Lüge, Islam heisse Frieden.

Und mit der Behauptung, Islam sei eine Religion.

Das ist jedoch Nebeldeutsch.

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(1) siehe Infos und wiki.
In Wikipedia wird in der Diskussion erklärt, warum in der Liste der Islam fehlt (scroll bis "gelöschte islamische Hadithe"):
"[..]gelöscht, da sie im Gehalt der Goldenen Regel nicht entsprechen, weil sie sich nur auf den Umgang mit "islamischen Brüdern" beziehen. Eine solche Einschränkung hebelt aber das Konzept der Goldenen Regel im Allgemeinen aus."

Vergleiche auch: Der Islam kennt die Liebe nicht

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