29 Januar 2007

Schwafeln statt antworten

Wer eine klare Frage stellt, darf eine klare Antwort erwarten.

So stellt in einem Internet-Forum ein Teilnehmer klare Fragen an einen erklärten Muslim:

- Wie steht es um die realistische Möglichkeit massgebender Islamrepäsentanten den eindeutigen Vorrang unserer (weltlichen und von Menschen bestimmten) Gesetze verbindlich zu akzeptieren?

[..]

- Was ist laut Koran das höchste Ziel, der wichtigste Auftrag eines Moslems? Sind diese mit unseren demokratisch-christlichen Grundwerten ohne weiteres vereinbar?

Die Antwort lässt nicht auf sich warten. Klar ist sie nicht, aber dennoch eindeutig (scrollen spart Zeit):
gute Fragen, zu denen ich aus MEINER Sicht kurz versuchen werden eine Antwort zu skizzieren (ich verweise auf eine kompetentere aber in gleicher Richtung gehende Formulierung dieser Antworten in: Tariq Ramadan :"Peut-on vivre avec l'Islam ?" Entretien avec Jacques Neyrinck (früherer Rector der EPUL (ETH) Lausanne), éd.Favre, Paris 2004): - Ja, Frankreich ist ein gutes Beipiel einer ehrlichen Akzeptenz durch die Islamischen Gemseinschaften der Priorität des "Lois de la République" (incl.Déclaration des Droits de l'Homme) über die aus der Sharia stammenden Rechtssprechungen. Jetzt kann man natürlich gegenteilige Beispiele zitieren - die gibt es auch - aber mein Anliegen ist, dass man einen differenzierteren Blick als hier "geübt" auch gerade auf diese Frage wirft. Siehe auch die HEUTIGE Türkei: eine "islamistische" Partei ist am Ruder, aber denkt nicht daran, die laizistische Verfassung zu verändern. Und dies nicht nur wegen den Generälen ; - die ethnologischen, historischen etc Aspekte: Zwangsheirat, zb und alles was klar mit der Urzivilisation- der arabischen - in deren Sprache ("Sprache" bezeichnet auch die damaligen Umgangsformen) der Prophet die ihm widerfahrerenen Offenbarungen formulieren musste. Wir haben diesselbe theologische Problematik im Judentum und Christentum und Hinduismus: jede Religion ist, zur Zeit ihrer Entstehung, eingebettet in die damalige Kultur und man muss HEUTE das Wesentliche heraus lesen.Die Fundamentalisten tun dies nicht - und dazu gehören die Islamisten und die Islamphobiker, wie ihr: beide Gruppen - siehe die zitierten Websites...- machen dasselbe: sind unfähig, das Wesentliche herauszulesen und machen sich, mit derselben alles auf die selbe hermeneutische Ebene schiebenden Hermeneutik - gegenseitig fertig. Siehe hier. Meine Stellung - und ICH BIN NICHT DER EINZIGE - ist für Euch Fundis natürlich unbequem, da ich mich nicht auf die fundamentalistische - positive oder negative (wie ihr)- Sichtweise festnageln lasse. - Der wichtigste Aufrag eines Moslems, und der nicht im Widerspruch sein muss mit den hiesigen Werten (Demokratie, Freiheit des Einzelnen, Achtung der Frau etc) ist ein voll RELIGIÖSER: zu leben und zu bezeugen, dass Gott grösser ist als alles Geschaffene - inkl unsere Zivilisation ...! - und dass Mohamed der LETZTE einer Reihe von grossen Offenbahrungsempfänger (von Abraham, via Moses und die AT Propheten bis zu und inklusive Jesus von Nazareth), also AUCH im Islam grundsätzliche Wahrheiten zu finden sind. Dieser Theozentrismus scheint mir heute besonders wichtig in einer Weltsituation wo man immer klarer einsehen muss, dass die Vorstellung, der Mensch sei der Massstab aller Dinge uns an den Rand einer globalen Umweltkatatrophe geführt hat. Auch werdet ihr jetzt mit X historischen oder ethnologischen oder von Islamisten stammenden Sprüche kommen - dagegen kann ich nichts tun, ausser noch und nochmals wiederholen, dass damit am Ziel - die Wahrheit- vorbeigeschossen wird. Noch ein sehr gutes Buch : Fridjof Schuon: "Islam" (aus den 80er Jahre ,aber in der ZB Zürich leicht zu kriegen). Ma salama

Theozentrismus heisst Demokratie.

Auch wenn's im Geschwafel untergehen soll.

Keine Kommentare:

 

kostenloser Counter