Provokation
Die Taufe des italienischen Journalisten Magdi Allam wurde von muslimischer Seite als „provokanter Akt“ bezeichnet (1). Die Buddhisten, Shintoisten und Polytheisten haben bisher bei Taufen von Leuten aus ihren Reihen kein Aufhebens gemacht. Keine Taufe war eine Provokation.
Was ist anders mit der Taufe eines Muslims durch den Papst?
Solange ein Muslim diskret getauft wird, kann die muslimische Welt das ignorieren - ausser, es kommt an die Öffentlichkeit. Kommt es an die Öffentlichkeit, dann hat die muslimische Welt die Möglichkeit, den Apostaten für verrückt zu erklären, ihn zur Umkehr zu zwingen per Drohung, oder ihn zu bestrafen - in Saudi-Arabien, Jemen und de facto in anderen Ländern durch den Tod.
Wenn nun der Papst einen Muslim tauft, dann kommt der Islam in die Zwickmühle: Er kann den Konvertiten nicht umbringen, ohne als gewalttätig dazustehen. Wenn dann der Apostat noch sagt, der Islam sei gewalttätig und darum habe er den Islam verlassen, dann wird der Islam beleidigt - weil man den Islam nicht als gewalttätig bezeichnen darf (darauf steht auch der Tod).
So muss der Islam in grausamer Weise hinnehmen, dass einer weggeht, die Wahrheit über die Lehre sagt. Und dann wird das noch so gemacht, dass man nicht wegsehen kann, weil es auf allen Kanälen gesendet und in allen Zeitungen gedruckt wird. es lässt sich einfach nicht unter den Teppich wischen. Und umbringen kann man ihn auch nicht einfach so, weil dann die ganze Welt sieht, dass der Kritiker recht hatte.
Dem Islam sind die Hände gebunden, und das ist absolut unerträglich, wo doch der Islam über allem steht. Das ist eine Frechheit. Das ist eine Herabsetzung des Islams.
Das ist eine Provokation.
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(1) kath.net 27.3.2008 klickmich, domradio.de 27.3.2008 klickmich
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